2018-10-16

Der Heilige und Wahrhaftige

„Und dem Engel der Versammlung in Philadelphia schreibe: Dieses sagt der Heilige, der Wahrhaftige …“ (Offb 3,7).

Die Jünger, die Jesus täglich nachfolgten, sahen die moralische Herrlichkeit ihres Meisters jeden Tag in Seinem Verhalten. Sie erlebten, wie Er am Grab von Lazarus weinte, obwohl Er ihn kurz darauf aus den Toten auferweckte. Sie sahen, wie Er erhaben auf dem See wandelte, aber auch Seine ausgestreckte Hand, die Petrus wenige Minuten später aus dem Wasser zog. Sie waren Zeugen davon, dass Er nur ein Wort zu sagen brauchte, um Menschen augenblicklich von ihren Krankheiten zu heilen. Andererseits sahen sie, wie Er anderen die Hände auflegte, um sie Seine Nähe und Sein Mitgefühl spüren zu lassen, während Er sie von ihren Leiden befreite.

Sicherlich haben die Jünger auch wahrgenommen, dass ihr Meister innerlich bewegt war, als Er die Trauer der Witwe von Nain oder das Elend des Aussätzigen sah. Der Witwe sagte Er: „Weine nicht“; dann weckte Er ihren Sohn aus den Toten auf; und anstatt ihn für sich zu beanspruchen, gab Er ihr ihn wieder zurück (vgl. Lk 7,13-15). Den Aussätzigen heilte Er mit den Worten: „Ich will; werde gereinigt.“ Doch nicht nur das: Während Er ihm Seine Güte zusichert, rührt Er ihn sogar tröstend an, ohne selbst dabei von dieser gefährlichen Krankheit angesteckt zu werden (vgl. Mk 1,40-41). Der Sohn Gottes ist so „heilig, unschuldig, unbefleckt (und) abgesondert von den Sündern“ (Heb 7,26), dass Ihn die Unreinheit des Menschen nicht verunreinigen konnte!

Bei den meisten Männern würden sicherlich unreine Gedanken aufsteigen, wenn eine Sünderin ihre Füße küsst. Bei dem Heiligen Gottes war das absolut nicht der Fall (vgl. Lk 7,38). Im Gegensatz zu uns hatte Er kein sündiges Fleisch und konnte nicht von der Sünde versucht werden (vgl. Heb 4,15). Deshalb war Er auch in der Lage, seine Widersacher mit der Frage herauszufordern: „Wer von euch überführt mich der Sünde?“ (Joh 8,46). Auf die Frage: „Wer bist Du?“ konnte Er mit reinem Gewissen antworten: „Durchaus das, was ich auch zu euch rede“ (Joh 8,25). Seine Gedanken gingen nicht weiter als Sein Mund (vgl. Ps 17,3)!

Selbst die Dämonen waren sich völlig bewusst darüber, dass Jesus der Heilige Gottes war (vgl. Lk 4,34). Doch der Herr ließ es nicht zu, dass Satan und seine Engel Zeugnis über Ihn abgaben und Ihn auf diese Weise in Seinem Dienst unterstützten. Er hatte keine Gemeinschaft mit den Mächten der Finsternis und bot dem Teufel keinerlei Angriffsfläche für dessen Versuchungen (vgl. Joh 14,30).

Im Licht der eben erwähnten Gedanken ist es sehr interessant, wie der Herr Jesus sich der Versammlung in Philadelphia vorstellt: Als der Heilige und der Wahrhaftige (vgl. Offb 3,7). Ihn als den Heiligen zu erkennen, war der Schlüssel, um Teil dieser Erweckungsbewegung zu sein, die vor ca. 250 Jahren ihren Anfang nahm. Für diese Gläubigen war der Sohn Gottes so wertvoll und einzigartig, dass sie Ihn zum Zentrum ihres Lebens machten und dadurch auch die Kraft bekamen, abgesondert von der Welt zu leben und täglich Sein Kommen zu erwarten. Die Wertschätzung für Seine wunderbare Person und rückhaltlose Hingabe an Ihn sind auch heute noch die Grundlage dafür, dass Gott Erweckung schenken kann!

Was könntest Du alles aufzählen, wenn jemand Dich heute fragen würde, was Du an Jesus Christus einzigartig findest? Was bedeutet es praktisch, dass wir Christus, den Herrn, in unseren Herzen heiligen sollen (vgl. 1.Pet 3,15)? Lebe so, dass Gott durch Dich in Deinem Umfeld Erweckung schenken kann!

„Willst du uns nicht wieder beleben, dass dein Volk sich in dir erfreue?“ (Ps 85,7)

J.P.S.


Artikelreihe: Herrlichkeiten des Heiligen

Der Gott, der Wunder tut Die Machttaten Gottes


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