2010-12-12

Ausgeraubt, aber von Gott versorgt!

Ich war soeben von drei perfekt zusammenarbeitenden Dieben ausgeraubt, und ausserhalb der Stadt Potosi im Süden Boliviens von ihnen in einem dunklen Loch hinter einer Mauer ausgesetzt worden. Ich war neu bekehrt und war in der Anfangszeit meines neuen Lebens für einige Monate in Südamerika, um einen klaren Bruch mit meinem vergangenen Leben (und sündigen Gewohnheiten) zu machen, nachzudenken und in Ruhe Bibel zu lesen.

Nach zweimonatiger Gärtnerarbeit in Argentinien trampte ich von der Ost-, zur Westküste. Dabei wurde ich, wie bereits erwähnt, ausgeraubt, was ja bei einer anständigen Südamerika-Reise nicht fehlen darf; trotzdem war es unangenehm, da ich jetzt praktisch ohne Geld in der Tasche in einer sehr armen (ziemlich kriminellen) Stadt auf dem Bürgersteig stand - ohne zu wissen wo ich die Nacht verbringen würde.

Ich betete zu Gott und sagte ihm: "Herr, ich hab kein Geld und die (zweifelhafte) Polizei hilft mir auch nicht weiter, und wenn ich mich hier in den Stadtpark lege, nehmen sie mir den Rest bis morgen früh auch noch weg." 

Nach sehr kurzer Zeit kam eine Frau auf mich zu, die (wie sich später rausstellte) mit ihrem Mann Besitzerin eines Tourismus-Büros war, und fragte mich ob ich Hilfe bräuchte. Ich bejahte und erklärte ihr die Situation. Sie war sehr überrascht und sagte: "Kein Problem, hier ist der Schlüssel zu unserm Büro; da können sie die Nacht verbringen, und morgen begleite ich sie mit meinem Mann zur Polizei und wir übersetzen für sie."

Der Mann kam kurze Zeit später ins Büro und holte mich ab. Er war ein Indio und lud mich sogar zu sich und seiner Familie nach Hause ein, wo ich dann in ärmsten (aber sicheren) Verhältnissen die Nacht verbringen konnte. Mit einem Schlag hatte der Herr mein akutes Problem gelöst.

Einige Tage später befand ich mich in Cuzco/Peru am Flughafen und brauchte unbedingt ein Flugticket um aus den Bergen nach Lima runterzufliegen, von wo aus ich zurück nach Europa starten würde.

Aufgrund eines Generalstreiks, der an diesem Tag begann, war das ganze Land lahmgelegt. Kein Taxi, Bus oder Auto stand mehr zur Verfügung, und der Flughafen (das einzige noch funktionierende Transportmittel) wurde aufrgund der Randale in den Strassen militärisch bewacht. Ich wurde trotzdem reingelassen, aber Flugtickets gibt`s ohne Geld auch in Peru nicht umsonst.

Ich sagte die Situation dem Herrn, und weniger als eine Minute später kam ein Mann zu mir und sagte: "Ich hab ihr Problem gehört, hier ist ein Ticket was ich nicht mehr brauche, das schenke ich Ihnen." Er hatte gehört wie ich am Check-In versuchte ein kostenloses Ticket zu verhandeln, und aus irgendeinem Grund brauchte er sein Ticket plötzlich nicht mehr. Das Ticket wurde auf meinen Namen umgeschrieben und weiter ging die Reise.

Das waren zwei Situationen, die der Herr am Anfang meines Lebens mit IHM so zugelassen hat, und mir so wirklich gezeigt hat, dass es Situationen geben wird, in denen ER möchte, dass ich einfach still stehe, wie das Volk Israel am Roten Meer, um die Befreiung des Herrn zu sehen.

"Und Mose sprach zu dem Volke: Fürchtet euch nicht! Steht und seht die Rettung Jehovas, die er euch heute schaffen wird; [...] Jehova wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein." 2. Mose 14.13

Wie oft stehe ich einfach nicht still, sondern kämpfe noch selbst mit allen Mitteln, anstatt mich einfach in die Hand unseres allmächtigen Gottes zu legen und zu warten wie er antworten wird?


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