Eine Glaubensprüfung
„Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ (Mk 9,24)
Morgens bekam ich im Büro einen Anruf einer Freundin. Sie kam ganz beschämt darauf zu sprechen, dass sie in finanziellen Schwierigkeiten sei. Nach mehreren Tagen Gebet hatte sie Frieden bekommen, mich um Hilfe zu bitten. Ich antwortete ihr, dass sie sich nicht zu schämen braucht. Wenn der Herr Jesus sie zu mir sendet, dann wird er auch bei mir für die nötigen Mittel sorgen. So gab sie mir dankbar ihre Kontonummer.
Der Hörer war aufgelegt, mein Verstand schaltete sich ein und der Glaube von vor ein paar Minuten verschwand. Stattdessen kamen Fragen auf: Wie soll ich das jetzt machen? Ich habe gar kein Geld auf dem Konto und habe ihr dennoch zugesagt!? Als Christ muss man doch vernünftig sein mit seinen Mitteln usw.
Ich merkte, dass es Gedanken des Unglaubens waren und verzog mich für ein kurzes Gebet mit meinem himmlischen Vater in den Waschraum. Ich bat ihn, mir die Mittel zu geben, die eins seiner Kinder braucht. Ein tiefer Friede erfüllte mich und ich überlegte die nächsten Schritte.
Ich kannte einen Bruder, der bei der Bank arbeitete, wo diese Schwester ihr Konto hatte. Mein Gedanke war, ihn zu bitten, umgehend einen Betrag auf das Konto zu überweisen, damit meine Freundin nicht noch tagelang warten musste, bis die Überweisungen zwischen verschiedenen Banken abgewickelt sind. Ich würde ihm das Geld dann erstatten.
Eine Mail war schon vorbereitet, aber vor dem Versenden überkamen mich neue Zweifel. War es richtig, meine „gute Tat“ auf diese Weise bekannt zu machen?
Als ich nach der Mittagspause an meinen Arbeitsplatz kam, traute ich meinen Augen nicht. In meinem Posteingang befand sich eine Email genau von diesem Bruder! Er bat mich um meine Kontonummer, da er von jemandem Geld erhalten hatte, dass er mir übergeben sollte. Dieses Ereignis musste ich erstmal verdauen, es war wie ein Traum.
Vor ein paar Stunden sendet der Herr mir jemanden, der in Not ist. Ich sage die Hilfe zu, ohne zu wissen, wie ich helfen soll. Ein paar Stunden nach meinem Gebet sendet der Herr mir das Geld über eine andere Person. Wohlgemerkt nach ein paar Stunden, nicht nach ein paar Tagen! Und der Betrag war doppelt so hoch wie die Summe, um die meine Freundin angefragt hatte!
Wie gut ist doch unser Herr, der uns wirklich nicht im Stich lässt. Wenn ihr aufgefordert werdet zu geben, dann habt keine Angst. Gott zeigt euch keine Not, ohne die Mittel zur Verfügung zu stellen. Wie oft hatten wir schon Geld auf dem Konto und Gott zeigte uns Familien oder Einzelne, die in Not sind, Wenn wir dann nichts geben, bringen wir uns selbst um einen Segen.
Wie schön ist es, wenn wir füreinander da sein können. Ich habe selbst so oft schon Hilfe erfahren und bin unserem treuen Gott dankbar.
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