Gott lenkt eine Entscheidung
Carl Brockhaus hat viel für den Herrn gearbeitet. 1850 gab er seinen Lehrerberuf auf und widmete sich ganz der Arbeit für einen christlichen Verein, der in Deutschland evangelistisch tätig war. Während dieser Zeit lerne er das Wort Gottes immer besser kennen und verwirklichte das, was er verstanden hatte, in seinem Leben. Er fing an das Evangelium der Gnade ohne gesetzliche Beimischungen zu predigen, sowie die vollkommene Stellung der Gläubigen in Christus. Die Gläubigen aus dem christlichen Verein waren damit nicht einverstanden und so wurde er dazu gezwungen, aus dem Verein auszutreten. Das bedeutete für ihn und seine Familie Armut und Entbehrung. Er hatte 13 Kinder.
Als es eines Tages finanziell wieder einmal sehr knapp wurde, kam ihm der Gedanke, ob er nicht doch wieder, wenigstens für die halbe Zeit, eine andere Beschäftigung suchen sollte, um etwas für den Lebensunterhalt zu verdienen. Sein Schwager bot ihm in seinem Geschäft Arbeit an. Er kam jedoch zu keinem Entschluss und bat den Herrn um Weisheit und Leitung.
Da kam eines Morgens ein Brief an, der fünf Taler enthielt sowie einen Zettel, auf dem nur die Worte standen: „Niemand, der Kriegsdienste tut, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens“ (2Tim 2,4). An der Handschrift und dem Poststempel des nicht unterschriebenen Briefes erkannte er, dass der Brief von einem Mitglied des Vereins stammte, den er vor kurzem verlassen hatte. Seit seinem Austritt, hatte Carl von diesem Bruder kein freundliches Wort mehr gehört.
Einige Tage später begegnete er genau diesem Bruder auf der Straße und sagte: „Ich danke Ihnen für den großen Dienst, den Sie mir durch Ihren Brief erwiesen haben. Sie haben mich von meiner Unschlüssigkeit, ob ich eine andere Beschäftigung suchen oder nur im Werke des Herrn arbeiten soll, befreit.“
Der Bruder war sehr überrascht und erzählte ihm, dass er eines Abends sehr oft an ihn habe denken müssen und dass die Sorge über sein Ergehen ihn nicht habe einschlafen lassen. Da sei ihm der Gedanke gekommen: Du musst ihm etwas schicken. Anfangs habe er nicht gewollt, aber der Herr habe ihm keine Ruhe gelassen, bis er aufgestanden sei und den Brief für ihn fertiggemacht habe. Er habe ein kurzes Wort dazu schreiben wollen, dabei sei ihm gerade jene Stelle eingefallen, die er auf den Zettel geschrieben habe.
Wie wunderbar sorgt der Herr, wenn wir in Abhängigkeit von Ihm die Prioritäten richtig setzen und fest auf Ihn und Seine treuen Zusagen vertrauen!
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