Gebet für Arbeiter
„Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende“ (Mt 9,37-38)
1865 befand sich Hudson Taylor (1832 - 1905) in der Krise seines Lebens. Eine ernsthafte Krankheit hatte es 1860 nötig gemacht, seine Missionsarbeit in China zu unterbrechen und als Invalide nach England zurückzukehren. Es schien so, dass die Ärzte recht behalten sollten, als sie meinten, er sei niemals stark genug, um nach China zurückzukehren. Fünf Jahre hatte er nun mit seiner jungen Familie in einer armseligen Hintergasse eines Londoner Stadtviertels leben müssen.
Er war erst 33 Jahre alt und die große Not von Chinas Millionen, die bisher nie das Evangelium gehört hatten, legte sich schwer auf seine Seele. Es fehlte an weiteren Mitarbeitern, die bereit waren, trotz aller Gefahren und Schwierigkeiten im Gehorsam und im Vertrauen auf Gottes Verheißungen nach China aufzubrechen.
Er hatte in den vergangenen fünf Jahren viel in der Stille für China gebetet, aber dann kam der Sonntagmorgen im Sommer 1865, wo er »in großer geistlicher Qual« hinaus an den Strand von Brighton wanderte und dort sein Leben und das Werk in China noch einmal Gott übergab.
Damals schrieb er in sein Tagebuch:
»Da und dort bat ich Gott um vierundzwanzig Mitarbeiter, zwei für jede der elf Provinzen, die ohne einen Missionar waren, und zwei für die Mongolei. Nachdem ich diese Bitte an den Rand meiner Bibel geschrieben hatte, die ich bei mir trug, wandte ich mich mit friedevollem Herzen heimwärts, einem Frieden, der mir monatelang fremd gewesen war. Ich hatte die Zusicherung, dass Gott sein Werk segnen und ich an diesem Segen Anteil nehmen würde.«
Jahre später betete Taylor um 100 weitere Mitarbeiter für China, am Ende seines Lebens um 1000 hingegebene Männer und Frauen - und Gott erhörte alle diese Gebete.
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