2019-01-27

Gott, der Vater der Waisen

Ein Auszug aus dem Tagebuch von Georg Müller, dem Waisenvater von Bristol:

„Den 22. November. Unsere Armut war nun sehr groß geworden. Größer war sie nie gewesen. Doch dem Herrn sei Dank, ich fühlte mich so getrost als je; denn ich war gewiß, daß wir nur zur Prüfung unseres Glaubens in dieser Lage uns befanden …. Ich sagte diesen Morgen: ‚Wenn die Not am größten so ist Gottes Hilfe am nächsten' ist selbst ein Sprichwort der Welt, und wieviel mehr dürfen wir - Seine Kinder - jetzt in unserer großen Not zu Ihm blicken. Ich wusste, uns müsse auf die eine oder die andere Weise geholfen werden, da es jetzt aufs Äußerste mit uns gekommen war, indem in keinem der Häuser etwas fürs Mittagessen vorhanden war, Kartoffeln ausgenommen, womit wir reichlich versehen sind.

Und nun, bewundere des Herrn Treue! Diesen Margen um l0 Uhr wurde ich benachrichtig daß eine an mich adressierte Kiste angekommen sei. Ich eilte sogleich nach den Waisenhäusern und fand, daß sie aus der Nähe von Wolverhampton geschickt worden war. Sie enthielt 12 Pfund Sterling für die Waisen und noch vielerlei anderes. Die Freude, die ich und meine Mitarbeiter hatten, als alle diese Sachen vor uns lagen, läßt sich nicht beschreiben. Sie muß empfunden werden, um sie kennen zu lernen. Es war wenige Stunden vor dem Mittagessen, als diese Hilfe kam. Der Herr wusste, daß die Waisen nichts zu essen hatten, und deshalb sandte Er nun Hilfe.“


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