2020-09-06

Von Gott ins Ausland geführt

Eines frühen Morgens im Mai 1946, als Bakht Singh in Coonoor in den südindischen Nilgiri-Bergen war, hörte er, während vor seinem Fenster die Vögel sangen und zwitscherten, die Worte: »Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land« (Jesaja 33,17). Drei Tage hintereinander hörte er dieselben Worte. Er meinte, der Herr gebe ihm eine besondere Botschaft für den kommenden Sonntag. Aber am Montag hörte er wiederum die Vögel singen - und die Worte aus Jesaja 33,17. Deshalb betete er: »Herr, sage mir, was dieser Vers bedeutet.« Der Herr sagte ihm: »Ich will, dass du in ein weit entferntes Land gehst.« So fing er an, dafür zu beten.

Als er nach »Jehovah-Shammah« in Madras zurückkehrte, teilte er dies den Brüdern mit, und sie begannen, gemeinsam dafür zu beten. Nach dem Gebet hatten auch sie Frieden und Gewissheit, dass er ins Ausland gehen solle. Der Herr erinnerte ihn ständig daran, dass er nicht zögern solle; er solle bald gehen.

Eines Morgens stieß er in seiner täglichen Bibellese auf Hesekiel 8,1: »Und es geschah im sechsten Jahre, im sechsten Monat, am Fünften des Monats.« Aufgrund dieses Verses sagte ihm der Herr, er müsse am 5. Tag des 6. Monats im Jahre 1946 in London sein. Er sagte dem Herrn, dass er, wenn er so schnell abreisen solle, innerhalb von zwei Tagen einen neuen Pass bekommen müsse. Und zweitens müsse er eine besondere Gabe für die Fahrt erhalten, weil er nicht Geld von der Gemeinde »Jehovah-Shammah« nehmen wolle. Erstaunlicherweise erhielt er mit Hilfe eines Freundes innerhalb von zwei Tagen den Pass. Dann bekam er Besuch von Mr. und Mrs. Devasahayam, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Mr. Devasahayam arbeitete im Büro des Polizeichefs und sagte zu Bakht Singh: »Bruder, wir haben etwas Geld für den Dienst des Herrn beiseite gelegt und wussten nicht, wem wir es geben sollten. Der Herr sagte uns dann, es sei eine besondere Gabe für dich.« Auf diese Weise versorgte ihn der Herr mit dem nötigen Geld und einem Pass, so wie er es erbeten hatte.

Er fuhr dann nach Bombay, um einen Platz auf einem Schiff nach London zu bekommen. Er erfuhr, dass ein Schiff namens »Venconia« am 5. Juni in London ankommen solle. Das Problem war nur, dass auf dem Schiff kein Platz mehr war und sein Name in die Warteliste eingetragen wurde. Er erkundigte sich wieder am nächsten und übernächsten Tag und erfuhr, dass niemand seinen Platz storniert hatte.

Nach zwei Tagen wurde ihm gesagt, dass ein anderes Schiff namens »Andes«, ein sehr schnelles Schiff, nach London ging, das aber erst am 7. Juni ankommen sollte. Er betete wiederum und bat den Herrn um Weisung. Der Herr sagte ihm, er solle die »Andes« nehmen. Es stellte sich dann heraus, dass die »Venconia« unterwegs einen Maschinenschaden hatte und zwei Tage später, am 7. Juni ankam. Die »Andes« war ein schnelles Schiff und erreichte London schon am 5. Juni. Diese Begebenheit zeigte, wie genau und wundersam der Herr seine Wege führte.


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