2020-02-03

Wie Gott sich um Sein Werk kümmert

Denn von alters her hat man nicht gehört noch vernommen, hat kein Auge einen Gott gesehen außer dir, der sich wirksam erweist für den, der auf ihn harrt“ (Jes 64,4).

Dr. Parker hatte in Ningpo (China) ein Krankenhaus in jahrelanger Arbeit errichtet, aber seine Frau wurde krank und starb und er musste mit seinen 4 Kindern zurück nach Schottland. Hudson Taylor übernahm das Krankenhaus, aber es gab kaum Einnahmen. Es gibt nur wenige Geheimnisse in China. Die finanzielle Grundlage, auf der das Krankenhaus jetzt geführt wurde, gehörte ebenfalls nicht dazu.

Bald wussten die Patienten alles darüber und warteten gespannt auf das Ergebnis. Das war auch etwas, worüber man nachdenken und reden konnte. Und als die Mittel, die Dr. Parker zurückgelassen hatte, verbraucht waren und Hudson Taylors eigene Mittel immer geringer wurden, gab es viele Vermutungen darüber, was nun wohl zunächst geschehen würde.

Es ist wohl nicht nötig, extra zu erwähnen, dass Hudson Taylor und seine kleine Gruppe von Getreuen die ganze Zeit über ernsthaft beteten. Dieser Test war vielleicht sichtbarer und deshalb schwerer zu tragen als irgendeiner, den er je durchgemacht hatte. Er erkannte, dass der Glaube nicht weniger Christen auf dem Spiel stand, ebenso wie die Fortführung der Krankenhausarbeit. Doch Tag für Tag verging, ohne dass die erwartete Antwort kam.

Schließlich erschien eines Morgens Kuei-hua, der Koch, mit einer ernsten Nachricht für seinen Chef. Man hatte den letzten Sack Reis geöffnet. Der Vorrat nahm zusehends ab. „Dann muss des Herrn Zeit, uns zu helfen, nahe bei der Hand sein”, erwiderte Hudson Taylor. Und so war es auch.

Bevor der Sack aufgebraucht war, erreichte den jungen Missionar ein Brief, der einer der ungewöhnlichsten war, die er je erhalten sollte. Er war von seinem Freund Mr. Berger und enthielt einen Scheck über fünfzig Pfund, wie andere Briefe auch, die vorher gekommen waren. Doch in diesem Brief stand noch mehr, nämlich, dass dem Schreiber eine schwere Last aufs Herz gelegt worden war, seinen Reichtum für Gott einzusetzen.

Bergers Vater war vor kurzem verstorben und hatte ihm ein beträchtliches Vermögen hinterlassen. Der Sohn wollte aber seine persönlichen Bedürfnisse nicht erhöhen, denn er hatte sein gutes Auskommen. Nun betete er um die Führung des Herrn in dieser Angelegenheit. Konnten seine Freunde in China ihm helfen? Der beiliegende Scheck war für sofortige, notwendige Ausgaben. Würden sie ihm dann, nachdem sie darüber gebetet hatten, weitere Einzelheiten mitteilen darüber, ob sie weitere Mittel nützlich verwerten konnten?

Fünfzig Pfund! Da lagen sie auf dem Tisch. Und sein weitentfernter Freund, der nichts von dem letzten Sack Reis wusste noch von den Bedürfnissen des Krankenhauses fragte tatsächlich, ob er noch mehr schicken könne. Kein Wunder, dass Hudson Taylor von Dankbarkeit und Ehrfurcht völlig überwältigt war.

Angenommen, er hätte sich geweigert, das Krankenhaus zu übernehmen, weil es nicht genug Mittel gab, oder viel mehr, weil er nicht genug Glauben hatte? Kleinglauben - mit solchen Verheißungen und solch einem Gott!

 


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