2019-04-20

Demut im Gebet

"Ich betete zu dem HERRN, meinem Gott, und bekannte…" (Daniel 9,4)

In Lukas 18 erzählt der Herr Jesus eine Geschichte vor Leuten, die sich auf ihre eigene Gerechtigkeit verließen. Er sagt: "Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen der Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe. Der Zöllner aber stand weitab und wollte sogar die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!" (Lukas 18,10-14).

Ohne Gottes Barmherzigkeit können wir nicht in Seine Gegenwart gelangen. Der Zöllner wusste das und bat daher um Vergebung. Der Pharisäer versäumte das und ging ohne Vergebung davon. Wie der Zöllner nahte sich Daniel zu Gott in einer Haltung des Bekennens und der Selbstverleugnung. Er hätte Gott auch an die vielen Jahre treuen Dienstes in Babylon erinnern können; aber das kam ihm nicht in den Sinn. Er wusste, dass in ihm selbst nichts war, womit er sich bei Gott hätte empfehlen können. Sein Denken war einzig davon beherrscht, für sich und sein Volk Gnade zu erflehen, damit Gottes Vorsätze verwirklicht werden könnten.

Als Christ hast du das wunderbare Vorrecht, mutig in die Gegenwart Gottes treten zu dürfen "mit wahrhaftigem Herzen und in voller Gewissheit des Glaubens" (Hebräer 10,22). Dies Vorrecht gründet in der Gnade Gottes durch das Opfer Christi und lässt für Anmaßung und Selbstgerechtigkeit keinen Raum.

Denke beim Beten immer daran, damit du nicht unbemerkt in die Rolle des Pharisäers schlüpfst.

J.M.A.


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