Göttliche Energie
„Eins aber tue ich“ (Philipper 3,13).
Herr, nur deine Herrlichkeit
ist das Ziel auf unsrer Reise.
Diese Welt voll Eitelkeit,
bietet weder Trank noch Speise.
Herr, wir eilen Dir entgegen,
möchten ewig mit Dir leben.
Ein tatkräftiger Mensch ist derjenige, der einen Gegenstand als Ziel hat. Der einzige Gegenstand des Christen ist Christus.
Völlige Hingabe ist es, was Gott erwartet: Eine Liebe zu den Seelen, die ihnen nur mit äußerlichem Eifer nachgeht, wird leicht erschlaffen. Man kann seine erste Liebe für das Werk verlieren, während man fortfährt zu wirken. Möge aber Gott diese Tatkraft der Liebe wieder in uns anfachen!
Sicherlich kamen niemals Reichtümer in die Versammlung Gottes hinein, ohne vermehrte Prüfungen und Schwierigkeiten hervorzurufen. Vielleicht siehst du reiche Leute, die ihre Reichtümer hingeben, um die Armut anderer zu lindern, und das ist sehr köstlich; aber wo immer der Charakter des Reichtums fortdauert, da schwächt er die Tatkraft der Versammlung Gottes.
Wo die Energie des Geistes ist, da ist Licht und ein einfältiges Auge, das uns urteilen lässt, dass Christus alles wert und alles andere nichts wert ist; und das reinigt das Herz des Erlösten.
Wir haben nötig, beständig erneuert zu werden; ohne dies wird die geistliche Energie nicht aufrechterhalten. Fortschritt in der Erkenntnis bringt dies nicht zuwege. Entscheidend ist, dass man sich nah bei Gott hält. Da erhält sich die Liebe selbst aufrecht und wächst heran - seine Liebe in unserer Seele.
Wenn wir eifrig den Herrn und seine Gnade suchen, stellt sich Kraft ein, uns zu erlösen und frei zu machen und uns in Christus eine Freude finden zu lassen, die das Böse und die Welt ausschließt. Strebe danach und sei nicht nachlässig in göttlichen Dingen.
Christus in der Herrlichkeit wird uns als derjenige vorgestellt, der uns in Tatkraft weiterführt, indem Er uns dem gleich gestaltet, was Er in Herrlichkeit ist. Aber wenn es um die Ernährung des inneren Menschen und die Bildung des Charakters geht, ist es der erniedrigte Christus, von dem wir uns zu nähren haben. Dies ist teilweise behandelt in Philipper 2 und 3: Kapitel 2 zeigt uns den inneren Zustand und Charakter des hernieder kommenden Christus; Kapitel 3 einen verherrlichten Christus: den Gegenstand, dem wir nachjagen.
Nöte und Gefahren von außen, unaufhörliche Ängste von innen, ein Mut, der vor keiner Gefahr verzagte, eine Liebe zu verlorenen Sündern und zu der Versammlung, die durch nichts abgekühlt werden konnte - diese wenigen Zeilen (2. Korinther 11,23-33) skizzieren das Gemälde eines Lebens von solch bedingungsloser Hingabe, dass es das kälteste Herz rührt; es lässt uns unsere Selbstsucht fühlen und zwingt uns auf die Knie vor Dem, der die lebendige Quelle der Hingabe des glückseligen Apostels war, vor Ihm, dessen Herrlichkeit ihre Triebkraft war.
Unsere Seelen wissen, was es heißt, die irdischen Dinge hinter sich zu lassen und Christus überaus kostbar zu finden; und dann kommt so eine nichtige Kleinigkeit, zieht uns herunter und lässt uns angespannter an dem vergehenden Tand interessiert sein als an all den fest gegründeten Wirklichkeiten, die in Jesus Christus sind!
Gott weckt Wünsche in unserem Inneren, die nur die Herrlichkeit befriedigen kann. Der Heilige Geist erzeugt die Kraft, jetzt in diese Dinge einzudringen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass unsere Herzen sich dort aufhalten. „Alles was lieblich ist“ - oder „was wohl lautet, dieses erwägt.“ Wie glücklich würde das Herz sein! Wie würden wir zu der Erkenntnis und der Kostbarkeit Christi heranwachsen, wenn wir gewohnt wären, uns dort aufzuhalten, wo Gott wohnt!
Das Geheimnis wahren Fortschritts ist persönliche Verbindung mit Ihm selbst.
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