Der König in Ewigkeit
„Herr, du bist unsere Wohnung gewesen von Geschlecht zu Geschlecht. Ehe die Berge geboren waren und du die Erde und die Welt erschaffen hattest, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, Gott.“ (Ps 90,1-2)
Gott ist ohne Anfang (Ps 93,2), ohne Ende (5. Mo 32,40; Ps 102,27). Er existierte schon immer und wird auch nie aufhören zu existieren (Offb 4,9-10). Deshalb ist es richtig, wenn man sagt, Gottes Lebenszeit ist die Ewigkeit. Unser Verstand hat Schwierigkeiten, sich ein unerschaffenes Wesen vorzustellen. Wir möchten fragen, wer Gott erschuf. Aber der Gedanke von Gottes ewigem Wesen übersteigt unser Verständnis. Er hatte nie einen Anfang und wird nie ein Ende haben. Er steht jenseits der Zeit.
Die Ewigkeit Gottes ist wie „eine Dauer ohne Anfang und Ende; Existenz ohne Grenzen und Dimensionen; Gegenwart ohne Vergangenheit und Zukunft. Gottes Dasein ist wie ewige Jugend ohne Kindheit oder Alter; Leben ohne Geburt oder Tod; heute ohne gestern oder morgen.“ (William Evans)
Er ist der König in Ewigkeit (Ps 10,16; 1. Tim 1,17), der auf ewig (Ps 66,7 und Ps 146,10) über ein immerwährendes Königreich (Dan 3,33; 4,31) von einem ewigen Thron aus (Kla 5,19) regiert.
Abraham beschrieb Ihn als erster als „den ewigen Gott“ (1. Mo 21,33). Mose sprach von der Ewigkeit Gottes: „Eine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme“ (5. Mo 33,27).
Elihu fügte seinen Lobgesang hinzu: „Siehe, Gott ist erhaben, wir aber erkennen es nicht; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich“ (Hi 36,26).
Und David sagte von ihm: „Der HERR aber thront ewiglich ...“ (Ps 9,7).
Jesaja sprach vom Herrn als vom „Vater der Ewigkeit“ (Jes 9,5), und Daniel nannte ihn den „Alten an Tagen“ (Dan 7,9.13.22).
Habakuk fragt Gott in Kapitel 1,12 klagend: „Bist du nicht von alters her?“
Auch Paulus erwähnt den „ewigen Gott“ in Römer 16,26.
Der Schreiber des Hebräerbriefes schreibt, dass Gott, der Vater, zum Sohn sagt: „Du aber bleibst... und deine Jahre werden nicht aufhören“ (Hebr 1,11-12).
Die Ereignisse bedeuten für Gott mehr als die Zeit, in der sie ablaufen. In seinem Wort ignoriert Gott mehr oder weniger die 400 Jahre, welche die Botschaft Maleachis von der Geburt Jesu trennen. Aber über 25 Kapitel sind den Geschehnissen der einen Woche gewidmet, in der unser Herr starb. Gott betrachtet oder berechnet die Zeit nicht, wie wir es tun. Erst recht wird Er durch sie nicht bestimmt oder eingeengt wie wir.
Beim Gedanken an das ewige Wesen Gottes sollten wir uns in Anbetung beugen. Wenn wir unsere Gedanken in die Vergangenheit bis zum Start ohne Anfang zurückdrängen und unsere Vorstellung bis zu Seiner endlosen Existenz in die Zukunft vorwärtsjagen, staunen wir und beten an. Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass vor allen Wesen oder Dingen die Dreieinheit Gottes schon bestand - Vater, Sohn und Heiliger Geist - versinken wir in Liebe und Lobpreis.
Die Betrachtung der Ewigkeit Gottes zeigt uns im Gegensatz dazu, wie kurzlebig wir hier auf Erden sind. Das veranlasst uns mit Psalm 90,12 zu beten: „So lehre uns denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen.“ Es gibt viel, was wir auf Erden für Gott tun können, das wir im Himmel aber nie mehr tun können. Wir sollten die Werke dessen wirken, der uns gesandt hat, solange es Tag ist. „Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann“ (Joh 9,4).
Es ist nicht verwunderlich, dass David betete: „Tue mir kund, Herr, mein Ende und welches das Maß meiner Tage ist, damit ich erkenne, wie vergänglich ich bin! Siehe, handbreit hast du meine Tage gemacht, und meine Lebenszeit ist wie nichts vor dir; nur ein Hauch ist jeder Mensch, wie fest er stehe“ (Ps 39,5-6).
Isaac Watts schrieb:
Noch vor der ersten Hügel Zeiten,
noch vor dem Erden-Morgenrot
warst du schon da, seit Ewigkeiten,
und wirst es ewig bleiben - Gott!
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