2022-10-24

Gott ist unsterblich

„Dem König der Zeitalter aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“ (1. Tim 1,17)

Gott ist nicht nur ewig, Er ist auch unsterblich. Diese beiden Worte werden oft miteinander ausgetauscht, aber eigent­lich gibt es einen Unterschied in der Bedeutung. Wie wir gese­hen haben, ist Gott ewig, weil Er Leben ohne Anfang und ohne Ende ist. Aber unsterblich ist Er, weil Er dem Tod nicht unter­worfen ist.

Der Herr Jesus ist unsterblich. Paulus spricht von Ihm als dem Einen, „der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt“ (1. Tim 6,16). Er war es, der „den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium“ (2. Tim 1,10). Alle drei Personen der Gottheit sind unvergänglich. Sie sind die Quelle der Unsterb­lichkeit. Sie haben diese Eigenschaft in sich, aber sie können sie anderen verleihen.

Das Wort „unvergänglich“ wird auch für den Herrn verwendet. Es ist nicht das gleiche wie „unsterblich“, aber es ist eng damit verwandt. Es bedeutet „dem Verfall und der Verwesung nicht unterworfen“. Paulus schreibt: Die Menschen „haben die Herr­lichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen“ (Röm 1,23). Sie ha­ben also aufgehört, den lebendigen, ewigen Gott anzubeten und beten nun leblose, vergängliche Götzen an.

Ich behauptete, dass Gott nicht sterben kann. Und doch starb der Herr Jesus, der Gott ist. „Der ein wenig unter die Engel ernied­rigt war, wegen des Todesleidens,... damit er durch Gottes Gna­de für jeden den Tod schmeckte“ (Heb 2,9). Es wäre leicht, die Schwierigkeit zu umgehen, indem man sagt, dass Er in bezug auf Seine menschliche Natur starb, aber dass Er als Gott nicht sterben konnte. Diese Antwort ist aber nicht zufriedenstellend. Wir sol­len das Unverständliche nicht erklären, indem wir die menschli­che und die göttliche Natur des Herrn trennen. Diese beiden Naturen sind unzertrennlich. Am besten lässt man das Parado­xon stehen, wie es ist. Gott kann nicht sterben; Jesus ist Gott; und doch starb Jesus.

Die Körper der Gläubigen sind, wie bei allen Menschen, die jetzt leben, sterblich und verweslich. Geist und Seele der Gläubigen sind unsterblich. Wenn Christus wiederkommt, werden die Gläu­bigen verherrlichte Leiber bekommen, die sowohl unsterblich als auch unverweslich sein werden (1. Kor 15,50-54). Dann wird „das Sterbliche verschlungen werden vom Leben“ (2. Kor 5,4). W. E. Vine macht darauf aufmerksam, was Leben hier bedeutet: „Hier geht es nicht nur um bloße Unsterblichkeit, sondern auch um die Qualität des Lebens, das wir teilen werden.“ Und W. Chalmers Smith erklärt:

Alleinweiser Gott, der Unsterblichkeit hat,

du wohnest im Licht, dem kein Mensch je genaht.

Du „Alter an Tagen“, gekrönet mit Ehr’,

allmächtiger, siegender, herrlicher Herr!

W.D.


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