Schuld sind immer die anderen! Wirklich? (2)
Aber es gibt auch gemeinsame Schuld - Nehemia, Esra und z.B. auch Daniel sprechen von einer gemeinsamen Schuld des Volkes Gottes. Das Volk Gottes hatte gesündigt und sich von Gott abgewandt und den Götzen zugewandt. Die Folgen lagen auf der Hand - Gott führte Sein Volk in eine harte und langjährige Gefangenschaft nach Babylon. Aber wie gingen diese Männer Gottes mit der Schuld des Volkes um? Sie waren ja selbst im Großen und Ganzen frei von dieser.
Nehemia betet in Nehemia 1,6: „Lass doch dein Ohr aufmerksam und deine Augen offen sein, dass du hörest auf das Gebet deines Knechtes, das ich heute, Tag und Nacht, für die Kinder Israel, deine Knechte, vor dir bete, und wie ich die Sünden der Kinder Israel bekenne, die wir gegen dich begangen haben! Auch wir, ich und meines Vaters Haus, haben gesündigt.“
Auch heute gibt es so viel Versagen in der Gemeinde Gottes. Aber nicht „nur“ Versagen - in unserem Zeugnis als Licht vor der Welt und in dem Auftrag die „Einheit des Geistes zu bewahren“, haben wir gesündigt. Die Gemeinde/Versammlung Gottes gleicht in ihrer praktischen Darstellung einem „Trümmerhaufen“, ist zersplittert, uneins und von vielen falschen Lehren durchsetzt. Was macht das mit uns, mit Dir und mir?
Zeigen wir, wie damals Adam und Eva, mit dem Finger auf „die anderen“ oder sogar auf Gott, der das alles nun auch einmal zugelassen hat?
Gott, der Herr, möchte uns dahin bringen, dass auch wir betend sagen können: „Auch wir, ich und meines Vaters Haus, haben gesündigt.“
Zum Schluss noch einen Blick auf unseren Herrn und Heiland: Er war ganz anders. Hat Er jemals Schuld von sich weggeschoben? Niemals, nein. „Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg; und der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.“ (Jes 53,5.6)
Als der Herr Jesus am Kreuz auf Golgatha litt und starb, hat Er fremde Schuld auf sich genommen und zu Seiner eigenen Schuld gemacht. In einem prophetischen Wort klagt Christus: „Denn Übel bis zur Unzahl haben mich umgeben, meine Ungerechtigkeiten haben mich erreicht, dass ich nicht sehen kann; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen.“ (Ps 40,13)
Er wurde von Gott wegen Deiner und meiner Schuld gestraft und zerschlagen. Er ging wegen unserer Schuld in die Finsternis und wurde von Gott verlassen. Nie hat Er Schuld von sich weggeschoben, obwohl Er selbst schuldlos war - sondern einen Weg zur Vergebung geöffnet!
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ (1. Joh 1,9)
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