Unsere Motive und Taten werden von Gott registriert
„Und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.“ (Hebräer 4,13)
Ein weiterer ganz wichtiger Punkt im Blick auf den Richterstuhl Gottes ist: Dort werden „die Überlegungen der Herzen offenbar werden“ (1. Kor 4,5).
Alle Beweggründe, die uns zu einem Dienst für den Herrn geleitet haben, werden aufgedeckt. Es wird sichtbar, ob es Selbstsucht, Eigenliebe, Hochmut oder Geltungsbedürfnis war oder ob wahre Hingabe an den Herrn und Liebe zu den Menschen uns angetrieben hat.
Paulus sagt in diesem Zusammenhang: „Denn ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurteilt, ist der Herr“ (1. Kor 4,4). Mit anderen Worten: Ich bin mir zwar nicht bewusst, dass ich eine falsche Herzenshaltung habe, aber das bedeutet noch nicht, dass sie richtig ist. Das beurteilt der Herr.
Es geht also nicht nur um das „Was“, sondern besonders auch um das „Wie“! Das heißt, mit welcher Gesinnung und Motivation wir etwas getan haben. Das ist eine Herzenssache! Deshalb können wir auch wie David beten: „Von verborgenen Sünden reinige mich!“ (Ps 19,13) oder „Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein“ (Ps 19,15).
Außerdem wird der Herr das beurteilen, was wir während unseres Lebens gesagt haben. Es hat mal jemand ausgerechnet, dass ein Erwachsener Mann im Durchschnitt ca. 25.000 Worte am Tag redet. Und wie Jakobus deutlich macht, sollen wir aufpassen, wie wir unsere Zunge benutzen. Denn Salomo sagt: „Bei der Menge der Worte fehlt Übertretung nicht“ (Spr 10,19).
Wie schnell passiert es, dass wir schlecht über andere reden oder dass wir Dinge vielleicht etwas verdreht wiedergeben, um selbst in einem besseren Licht zu erscheinen (in dem, was wir sagen oder schreiben). Jesus Christus hat gesagt: „Von jedem unnützen Wort, das die Menschen reden werden, werden sie Rechenschaft geben am Tag des Gerichts“ (Mt 12,36).
Wir brauchen Gottes Hilfe, damit wir mit unseren Worten nicht sündigen, sondern das sagen, was für andere nützlich und zum Segen ist. Darum können wir den Herrn jeden Tag bitten. David hat das getan und gesagt: „Setze, HERR, meinem Mund eine Wache, behüte die Tür meiner Lippen!“ (Ps 141,3).
Auch unsere Taten oder Werke werden am Richterstuhl beurteilt. Beispielsweise wie wir am Haus Gottes gebaut haben. Nicht alles, was für Ihn getan wird, entspricht auch wirklich Seinem Willen. Das macht Paulus in 1.Korinther 3,12-15 sehr deutlich. Da zeigt er, dass man mit gutem oder schlechtem Material am Haus Gottes bauen kann.
Wenn man z.B. ein Wohlstandsevangelium predigt, um auf diese Weise Menschen für Christus zu gewinnen, dann ist das ganz sicher gegen den Willen Gottes. Genauso wie wenn jemand Gesetzlichkeit predigt oder versucht, Menschen dadurch zu manipulieren. Das wird alles im Feuer verbrennen.
Also wir dürfen nicht nach dem Motto dienen: Der Zweck heiligt die Mittel. Hauptsache das Ergebnis stimmt. Nein. Gott sagt uns in Seinem Wort: „Wenn aber auch jemand kämpft, so wird er nicht gekrönt, es sei denn, er habe gesetzmäßig gekämpft“ (2. Tim 2,5).
Der Dienst soll in der Art und Weise geschehen, dass die Gesinnung Jesu darin gesehen wird und dass man in Übereinstimmung mit Gottes Wort handelt! „Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich“ (2. Kor 10,4).
Artikelreihe: Was erwartet dich am Richterstuhl des Christus?
Müssen wir Angst vor dem Richterstuhl haben? Nicht wir, sondern Gott ist der Richter!Vorheriger Artikel Nächster Artikel