Was ist eine Seele wert? (2)
Der Bibellehrer John T. Mawson schreibt: „Es gibt mehrere Milliarden Einwohner dieser Welt - alles Sünder - und wir lesen: ‚Ebenso wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut.‘ Es wird uns nicht gesagt, dass irgendetwas anderes den Himmel zu dieser besonderen Freude bewegt, aber dies wird uns gesagt, zweimal, in einer Rede des Herrn selbst, und Er hat sich nie ohne Grund wiederholt. Ob der Sünder jung oder alt, hochgeboren oder von niederer Geburt, schwarz oder weiß, religiös oder profan ist, ist in Gottes Rechnung dasselbe; es ist die Person, die zählt, die Person mit einem nie sterbenden Geist. Wir können es vielleicht nicht verstehen, aber eine solche Aussage, die der Herr zweimal gemacht hat, sollte uns den Wert der Seelen einprägen und uns lehren, dass nichts auf der weiten Erde im Wert mit den Seelen der Menschen vergleichbar ist oder im Vergleich zu ihnen wert ist, gesucht und gerettet zu werden. Welch eine Zurechtweisung sind diese letzten Worte unseres Herrn für unsere engen, egoistischen und unmissionarischen Herzen! Was für eine Herausforderung sind sie für uns und unsere Gleichgültigkeit gegenüber allen außer einem sehr begrenzten Kreis und die Art und Weise, wie wir das Evangelium und seine Prediger einschränken! Jeder, der sich für das Evangelium interessiert, möge sie im Licht der Himmelfahrt des Herrn, des großen Vermittlers zwischen Gott und den Menschen, als Zentrum des Segens für alle, neu betrachten. Da es sich um die letzten Worte des Herrn handelt, sollten sie uns zutiefst beeindrucken.“
Dieser Wert wird auch dadurch deutlich, wie sehr der Teufel um die Seelen kämpft. Es herrscht ein regelrechter Zweikampf um den Menschen. Satan will den „Sinn der Ungläubigen verblenden, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus“ (2. Kor 4,4). Wie tut er das? „Der Sämann sät das Wort. Diese aber sind die an dem Weg: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, sogleich der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in sie gesät war“ (Mk 4,14.15).
Wenn der Teufel, motiviert durch Hass, schon so sehr um sie kämpft, sollten wir, motiviert durch Liebe, es nicht noch mehr tun?
Ist dir dieser Wert immer vor Augen? Hast du das Bewusstsein, dass der Herr für jeden einzelnen Menschen, der dir in der Stadt entgegenkommt, gestorben wäre? Erzähle diesen Menschen von der Liebe Gottes!
Dreimal gesucht - dreimal gefunden
Es bewegt, zu lesen, was Steven D. Mathewson zu dem Wert der Verlorenen sagt:
„Als die religiösen Führer Jesus dafür kritisierten, mit Sündern zu verkehren, erzählte er [in Lk 15] drei Gleichnisse über etwas Verlorenes: ein verlorenes Schaf, eine verlorene Münze und ein verlorener Sohn. Der Hirte ließ die 99 Schafe zurück, um das eine zu suchen. Er sagte nicht: ‚Naja, 99 % ist auch nicht schlecht. Ab und zu verliert man halt eins.‘ Die Frau fegte den dreckigen Boden, bis sie die verlorene Münze gefunden hatte. Sie sagte nicht: ‚Naja, es ist ja nur ein Tageslohn‘. Der Vater sucht den Horizont nach einem Zeichen seines zurückkehrenden Sohnes ab. Er sagte nicht: ‚Vergiss ihn. Wenn er sich so verhält, gibt es für mich nur noch den anderen Sohn‘. In jedem der drei Fälle sorgte der Wert des Verlorenen für eine intensive Suche.
Jesus sagt damit, dass der Wert der Verlorenen eine intensive Antwort verlangt. Unser Versagen, unser Umfeld zu erreichen, liegt eher an einer fehlerhaften Perspektive als an fehlerhaften Methoden. Wir suchen nur dann mit vollem Eifer, wenn der verlorene Gegenstand wertvoll ist für uns. Wenn wir jeden Tag auf Menschen treffen, wie sehen wir sie? Wir bemerken, dass Todd unfreundlich ist. In Wahrheit ist er verloren. Wir denken, dass Rob ein netter Großvater und verlässlicher Nachbar ist. In Wahrheit ist er verloren. Wir sehen in Sharon eine hübsche Blondine mit großem Potenzial als Innenausstatterin. In Wahrheit ist sie verloren. Wenn Menschen wirklich verloren sind und wenn diese Menschen wertvoll sind, dann besteht großer Bedarf an einer Such- und Rettungsaktion. Wenn wir die Verlorenen als so wertvoll erachten wie Jesus, gehen wir zu ihnen hinaus, so dass mehr Menschen singen: ‚I once was lost, but now am found, ‘twas blind, but now I see.‘“
„Wir Christen sind allen Menschen aus allen Zeiten an allen Orten Schuldner, aber wir sind so selbstzufrieden angesichts der Verlorenheit der Menschen. Wir leben in Laodizäa, nachlässig, schlaff, wollüstig und faul. Warum ist da diese kriminelle Gleichgültigkeit gegenüber den verlorenen Menschen?“ (Leonard Ravenhill, 1907-1994)
Impulse zur Selbstreflexion
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Kannst du dir vorstellen, wie wertvoll ein einzelner Mensch für den Herrn Jesus ist, wenn Er sogar bereit war, für diesen zu sterben?
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Hast du diesen Wert vor Augen, wenn du einem Ungläubigen begegnest?
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Warum ist es wichtig für unser Evangelisieren, diesen Wert im Bewusstsein zu haben?
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Hast du schon einmal deinen Mitmenschen verschiedene Werte gegeben (z. B. Nachbar vs. Obdachloser) und bist deshalb unterschiedlich mit ihnen umgegangen?
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Bitte den Herrn Jesus, dass Er dein Herz für alle Menschen weit macht, gerade auch für die am Rand der Gesellschaft!
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