Wo ist Gott, wenn wir leiden?
„Es ist gut, dass man still warte auf die Rettung des HERRN.“ (Klagelieder 3,26)
Das Buch der Klagelieder ist der Schrei aus Jeremias Herzen, als ihm und seinem Volk von Gott Leid zugefügt worden war, weil die meisten Angehörigen des Volkes schwer gesündigt hatten. Dazu benutzte Gott Israels Feinde als Werkzeuge. Indem Jeremia über diese Leidgeprüften redet, werden uns verschiedene Möglichkeiten gezeigt, wie wir in unserem eigenen Schmerz über Gott reden können. Wenn wir uns den darin enthaltenen Wahrheiten stellen, werden wir all diese Aussagen recht verstehen.
- Der Herr wird Mitleid folgen lassen, nachdem Er seinem Volk Leid zugefügt hat (3,32).
»... sondern wenn er betrübt hat, erbarmt er sich nach der Menge seiner Gütigkeiten.«
- Wenn Gott Leid zufügt, kommt das nicht »von Herzen« - es schmerzt Ihn vielmehr selbst (3,33).
»Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschenkinder.«
- Auch wenn der Herr Leid zufügt, erweist Er jeden Morgen neu Seine Barmherzigkeit (3,22-23).
»Es sind die Gütigkeiten des HERRN, dass wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende; sie sind alle Morgen neu, deine Treue ist groß.«
- Gottes letztendliche Barmherzigkeit äußert sich darin, dass Er Sein Volk, das bisher in die Irre ging, zur Buße führt; Er entfernt den Grund für Seinen Zorn (5,21).
»HERR, bring uns zu dir zurück, dass wir umkehren; erneuere unsere Tage wie vor alters!«
- Wenn Gott uns Leid zufügt, sollten wir geduldig auf die Rettung des Herrn warten (3,25-28).
»Gütig ist der HERR gegen die, die auf ihn harren, gegen die Seele, die nach ihm trachtet. Es ist gut, dass man still warte auf die Rettung des HERRN. Es ist gut für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage. Er sitze einsam und schweige, weil er es ihm auferlegt hat.«
- Während Gott Leid über uns bringt und auch danach ist Er unsere einzige Hoffnung und unser Teil (3,24).
»Der HERR ist mein Teil, sagt meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.«
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