Wo wart ihr so lange?
„Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern.“ (Mt 28,19)
„Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium.“ (Mk 16,15)
„Es soll gepredigt werden allen Nationen.“ (Lk 24,47)
„… bis an das Ende der Erde.“ (Apg 1,8)
„Gottes Plan zur Ausbreitung seines Reiches ist einfach - eine Person erzählt einer anderen vom Erretter. Und doch sind wir beschäftigt und voller Entschuldigungen. Erinnere dich daran, dass es um das ewige Schicksal eines Menschen geht. Die Freude, die du haben wirst, diese Person im Himmel zu treffen, übersteigt jede Unannehmlichkeit, die du beim Evangelisieren erleben kannst.“ (Charles Stanley, 1821-1890)
Ein Missionar erzählt: „Einmal predigte ich die Frohe Botschaft der Erlösung durch das vollendete Werk Christi, als ein Mann mittleren Alters aufstand und vor seinen versammelten Landsleuten seinen Glauben an die Kraft des Evangeliums bezeugte.
‚Ich habe lange nach der Wahrheit gesucht‘, sagte er ernsthaft, ‚wie meine Väter vor mir; aber ich habe sie nie gefunden. Ich bin weit gereist, aber ohne sie zu finden. Ich habe weder im Konfuzianismus noch im Buddhismus noch im Taoismus Ruhe gefunden; aber ich finde Ruhe in dem, was ich heute Abend hier gehört habe. Von nun an bin ich ein Gläubiger Jesu.‘
Dieser Mann war einer der führenden Köpfe einer Sekte von Buddhisten in Ningpo. Kurze Zeit nach seinem Bekenntnis zum Glauben an den Erlöser fand eine Versammlung der Sekte statt, der er früher vorgestanden hatte. Ich begleitete ihn zu dieser Versammlung, und dort bezeugte er vor seinen ehemaligen Glaubensgenossen den Frieden, den er durch seinen Glauben erlangt hatte. Bald darauf bekehrte sich auch einer seiner früheren Gefährten und ließ sich taufen.
Der erste der beiden machte sehr lange damit weiter, seinen Landsleuten die frohe Botschaft der großen Freude zu verkünden. Einige Nächte nach seiner Bekehrung fragte er, wie lange dieses Evangelium in England schon bekannt sei. Man sagte ihm, dass wir es schon seit einigen hundert Jahren kennen.
‚Was?‘, sagte er erstaunt, ‚Ist es möglich, dass ihr seit Hunderten von Jahren das Wissen um diese Frohe Botschaft besitzt und erst jetzt zu uns kommt, um sie zu predigen? Mein Vater hat mehr als zwanzig Jahre lang nach der Wahrheit gesucht und ist gestorben, ohne sie zu finden. Oh, warum seid ihr nicht früher gekommen?‘
Eine ganze Generation ist vergangen, seit diese traurige Frage gestellt wurde; aber wie viele könnten heute die gleiche Frage wiederholen? Mehr als zweihundert Millionen Menschen sind in der Zwischenzeit in die Ewigkeit gerissen worden, ohne ein Heilsangebot zu erhalten. Wie lange soll das noch so weitergehen, und die Worte des Meisters ‚an alle Geschöpfe‘ bleiben ungehört?“
Wenn man in einem westlichen, materialistisch geprägten Land lebt, kann man es sich zwar kaum vorstellen, aber ist es dennoch wahr: Millionen Menschen weltweit suchen förmlich nach einem Weg, um Frieden mit Gott zu bekommen. Sie sehnen sich danach, dass jemand kommt und ihnen die Wahrheit verkündigt. Ohne es zu wissen, warten sie auf das Evangelium. Folgende Beispiele von Hindus zeigen das:
- Ein hochgeborener Hindu namens Paul Gupta las einmal in der Bhagavadvita, einem Buch des Hinduismus: „Krishna kam, um den Gerechten zu retten und den Sünder zu verdammen.“ Er schloss verzweifelt das Buch. Sein Schicksal schien besiegelt. Krishna war der gütigste Gott, der dem Menschen näherstand als irgendein anderer Gott. Er war gekommen, den Menschen den Heilsweg zu zeigen. Aber Krishna verkündigte Verdammnis für den Sünder! Und das war Paul Gupta doch! Dann gab es für ihn also keine Rettung! Er suchte nach der Wahrheit und las in der Bibel - als er von der Vergebung durch Gott erfuhr, kehrte Frieden in sein Herz ein.
- Pushpan erzählt: „Ich musste mich wahnsinnig anstrengen, um meine Götter positiv zu stimmen. Wenn ich ehrlich sein soll, lösten sie jedoch nichts als Angst bei mir aus. Ich war mir nie ihrer Zuneigung zu mir bewusst. Doch dann traf ich Christen, die ganz anders waren. Sie hatten keine Angst vor dem Leben.“ Pushpan suchte weiter - und fand Christus.
- Dr. Mahendra Singhal gibt folgendes Zeugnis: „Wir waren unglücklich, da unser Karma zusammen mit dem Zorn der Götter nur Unheil brachte. Das Götzenbild von Shiva sah fürchterlich aus. Shiva saß auf der Welt, hielt menschliche Schädel in seiner Hand, während seine Augen folgende Drohbotschaft vermittelten: Bete mich an oder werde zerstört! Ich ging immer nach Hause vom Tempel, voller Angst, was die Zukunft bringen würde, ohne jede Hoffnung, dass Shiva mit mir zufrieden wäre. […] Einmal wurden dem Gott Ganesha Opfer gebracht. Auf einmal kletterte eine Maus über die Opfergaben - direkt vor dem Gott, der anscheind noch nicht einmal diese kleine Kreatur kontrollieren konnte. Ich dachte mir: ‚Wenn er noch nicht einmal sich selbst beschützen kann, wie soll er dann dieses Haus beschützen?‘“
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