Wenn Gott das Zugticket bezahlt
"Gebt, und euch wird gegeben werden" (Lk 6,38).
Bei einer anderen Gelegenheit kam 1936 in Karachi ein Mann zu Bakht Singh und berichtete ihm, dass er kein Geld für die Miete habe. Bakht Singh sagte, er solle sich setzen und er würde für ihn beten. Er ging auf sein Zimmer und betete: »Herr, dieser Mann hat kein Geld. Was soll ich tun?« Der Herr sprach zu ihm: »Du hast 12 Rupien in deinem Koffer. Gib ihm das Geld!«
Bakht Singh wusste, dass er 12 Rupien hatte, die für die Fahrkarte nach Ajmer bestimmt waren. Er war dort zu einer Konferenz eingeladen. Da er in zwei Tagen dorthin fahren musste, sagte er dem Herrn: »Ich muss nach Ajmer fahren; wie kann ich das Geld dann diesem Mann geben?« Der Herr sagte: »Das ist mein Geld und nicht dein Geld.« So nahm Bakht Singh die 12 Rupien und gab sie dem Mann, der genau diese Summe benötigte. Und dieser war sehr glücklich.
Dann kam der Tag, als Bakht Singh nach Ajmer fahren musste. Er war sich nicht sicher, was er tun oder wohin er gehen sollte. Zuerst dachte er, er könnte zu seiner Schwester gehen und eine traurige Miene aufsetzen, so dass sie ihn fragen würde, was ihm fehle. Er dachte, er würde ihr dann sagen, dass er nach Ajmer fahren müsse. Sie würde ihm dann das Geld geben. Aber der Herr erlaubte ihm nicht, das zu tun. Als Zweites kam ihm der Gedanke, er könnte ein Telegramm nach Ajmer schicken und ihnen sein Bedauern mitteilen, dass er nicht kommen könne. Der Herr erinnerte ihn daran, dass er versprochen hatte zu kommen und deshalb auch hingehen müsse. So erlaubte der Herr ihm nicht, dass er zu einem Menschen ging oder seinen Plan aufgab.
Im Glauben packte Bakht Singh seinen Koffer und ging zum Bahnhof, ohne Geld zu haben. Er stellte sich in der Schlange vor dem Schalter an. Da kam ein Mann auf ihn zu und fragte ihn: »Sind Sie Bakht Singh?« Als Bakht Singh es bejahte, gab ihm der Mann einen Umschlag, sagte, der sei für ihn, und ging weg. In diesem Umschlag waren genau 12 Rupien. Bakht Singh kannte diesen Mann nicht. Er war verschwunden, ehe er ihm danken konnte.
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