Die Kosten des Gehorsams
Das Leben war für Bud Brunke wie eine wohltuende Brise. Er hatte eine Frau, die ihn liebte - Janice - und sechs Kinder, und er war Teilhaber einer Luftfahrtgesellschaft in einem kleinen Flugplatz in Elgin, Illinois. Die Welt machte ihn glücklich, oder zumindest dachte er das.
Von Zeit zu Zeit jedoch wurde sein Frieden gestört, wenn Gedanken über seinen geistlichen Zustand ihn beunruhigten. Bis dahin war er ein Diakon und ein treues Mitglied der örtlichen lutherischen Kirche, aber es stellte ihn nicht zufrieden. Woran er bei der Kirche am meisten zu kauen hatte, war die Kindertaufe. Er konnte die Vorstellung nicht mehr akzeptieren, dass ein Baby durch Besprengen mit Wasser zu einem Glied Christi und zu einem Erben des Reiches Gottes gemacht werden soll. Durch eine Reihe verschiedener Umstände fing er an, abends am Unterricht einer Bibelschule teilzunehmen. In den folgenden Wochen wurde seine Seele erleuchtet, und er wurde ein echter Christ.
Von Anfang an hatte Bud den brennenden Wunsch, das Wort Gottes kennen zu lernen und ihm gehorsam zu sein. Wenn er aber dachte, dass es nach seiner Errettung keine Probleme mehr geben würde, lag er falsch. Ein besonderes Problem trat auf. Er war jetzt Geschäftspartner eines ungläubigen Mannes. Früher gab es deswegen nie Schwierigkeiten. Aber jetzt las er:
»Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: >Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.< Darum geht aus ihrer Mitte aus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen; und ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr, der Allmächtige« (2. Korinther 6,14-18).
Diese Worte trafen Bud jedes Mal, wenn er sie las. »Welches Teil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?« Das stimmte. Er und sein Partner hatten jetzt verschiedene Wellenlängen. Sie hatten unterschiedliche Wertmaßstäbe. Unlautere Geschäftspraktiken waren bisher kein Problem gewesen, aber jetzt drückten sie ihn gewaltig. Es war, wie wenn ein Ochs und ein Esel zusammengespannt wären. Sie zogen nicht am selben Strick.
Bud wusste, was er zu tun hatte. Er sollte aus dem ungleichen Joch aussteigen. Aber die Fluggesellschaft war sein Lebensunterhalt. Er musste an seine Familie denken. Wenn er ausstieg, würden sie nichts mehr für ihren Lebensunterhalt haben. Wovon sollten sie leben?
Als Erstes entschloss er sich, einen Ältesten der örtlichen Versammlung um Rat zu fragen. Er erzählte dem Ältesten die ganze Geschichte, und seinen Eindruck sich zwischen zwei Mahlsteinen zu befinden. Der Älteste sagte: »Das ist kein großes Problem. Zahle deinen Partner aus, dann bist du der einzige Besitzer des Geschäfts.«
»Ich habe dafür nicht genug Geld.«
»Warum lässt du dich nicht auszahlen?«
Dieser Vorschlag war wert, ausprobiert zu werden. Er sprach mit dem Partner und zu seinem großen Erstaunen erschien diesem der Vorschlag annehmbar. Er versprach, Bud 40.000 Dollar für seinen Anteil im Geschäft zu zahlen. Das schien die ideale Lösung des Problems zu sein. Das Geld kam in kleinen Beträgen. Die monatlichen Schecks betrugen 200 Dollar. Dann wurden die Zahlungen seltener. Zuletzt platzten die Schecks, wenn Bud sie einlösen wollte, und es hieß »Nicht gedeckt«.
Bud war nicht erstaunt, als er erfuhr, dass sein früherer Partner Bankrott angemeldet hatte.
Buds Entschluss, dem göttlichen Befehl »Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen« zu gehorchen, hatte ihn zwischen 38.000 und 40.000 Dollar gekostet. Was sollte er tun? Aber Gott hatte sein Versprechen »Und ich werde euch zum Vater sein« (2. Korinther 6,18) nicht vergessen. Später bekam Bud eine Stelle bei einem Christen und diese Anstellung behielt er 25 Jahre. Als er 65 wurde und aus dem Berufsleben ausschied, erhielt er eine Summe, die dreimal größer war als die, welche er verloren hatte. Das war dem Herrn ähnlich. Er bleibt niemand etwas schuldig.
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