Glaubensvolles Gebet für Kranke
"Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Versammlung zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden." (Jakobus 5,14.15)
Das sind herausfordernde Worte, die Jakobus vor uns stellt. Glauben wir das wirklich noch? Wir wissen nicht immer, ob Gott einen Kranken heilen möchte - Seine Gedanken sind höher als unsere Gedanken - aber wir können uns die Frage stellen, ob wir überhaupt manchmal mit Glauben für die Heilung von Glaubensgeschwistern beten oder ob wir im Gebet nur allgemein bekennen, dass Gott im Stande ist sie zu heilen.
Wenn wir im Gebet nur sagen: "Du kannst ihn heilen" dann ist das im Grunde genommen nur ein Bekenntnis, aber keine Bitte. Gott möchte, dass wir mutig und konkret bitten - und das auch mit Glauben tun!
Dazu eine wahre Geschichte aus dem Missionsfeld in China, die sich vor vielen Jahren ereignete:
Ich hatte einen Kurs für Frauen an einer Außenstation gehalten und dabei im Haus der Ältesten, Dr. Fan, gewohnt. Am Tag bevor ich nach Hause zurückkehren sollte, bat mich Mrs. Fan, mit ihr einen sehr kranken Jungen zu besuchen, den der Missionsarzt von der Jungenschule in Wei Hwei nach Hause geschickt hatte, weil er an Lungentuberkulose litt. Mrs. Fan erzählte mir, dass die Mutter in großer Not war, und bat mich, zu kommen und mit ihr zu beten.
Ich fand den Jungen in einem wirklich erbärmlichen Zustand. Sein Mund war geschwollen, sein Gesicht hatte einen grauenhaften Farbton, und ständig schüttelte ihn ein rauer Husten. Er schien mir jenseits jeglicher Hoffnung, und es sah aus, als hätte er nicht mehr lange zu leben.
Auf dem Heimweg zu Mrs. Fan kam mir immer wieder die Botschaft von Jakobus 5:14,15 in den Sinn, als ob sie von einer Stimme gesprochen würde: "Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Versammlung zu sich, und sie mögen über ihm beten… Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen, und der Herr wird ihn aufrichten“
Diese Worte ließen mich einfach nicht los. Als ich Dr. Fans Haus erreichte, ließ ich ihn rufen und fragte ihn, ob er und die anderen Ältesten bereit wären, mit mir für den Jungen zu beten. Er stimmte zu, obwohl er zunächst eher skeptisch zu sein schien.
Es versammelten sich eine ganze Reihe von Christen um den Jungen herum. Alle knieten nieder, und ich las die Worte aus Jakobus. Ich sagte ihnen klar, dass ich nicht sagen konnte, ob es tatsächlich der Wille des Herrn war, den Jungen zu heilen; mir war nur klar, dass wir gehorchen mussten, soweit unsere Erkenntnis reichte, und den Rest - zum Leben oder zum Tod - in Gottes Hände legen mussten. Mehrere beteten, dann gingen wir auseinander.
Früh am nächsten Morgen ging ich nach Hause. Die Umstände erlaubten es mir nicht, an diesen Ort zurückzukehren, und nach einiger Zeit zogen wir auf ein anderes Feld. Mehr als zwei Jahre später, als ich Wei Hwei besuchte, traf ich Mrs. Fan, die mir erzählte, dass sich der Junge vollständig erholt hatte und mit seinem Vater zusammenarbeitete. Ein weiteres Jahr später traf ich Dr. Fan, und als ich mich nach dem Jungen erkundigte, sagte mir der Arzt, dass es ihm ausgezeichnet gehe und er geschäftlich in Wei Hwei City sei.
Vorherige Erfahrung Nächste Erfahrung