Rettung in letzter Sekunde
„… tu das Werk eines Evangelisten“ (2.Tim 4,5).
Wenn Gott uns aufs Herz legt einem Menschen das Evangelium zu sagen sollten wir sofort gehorsam sein. Manchmal möchte Er uns dazu gebrauchen Menschen in letzter Sekunde vor dem ewigen Verderben zu retten. Vor kurzem las ich dazu folgende Erfahrung, die jemand machen durfte:
Im Städtchen L. hatte sich N“ ein gläubiger Christ, nach des Tages Arbeit zur Ruhe gelegt; es war nach 9 Uhr abends. Plötzlich kam ihm der Gedanke: Du müsstest jetzt zu X gehen! X war ein untreu gewordener Gläubiger, der durch seinen bösen Lebenswandel dem Herrn viele Unehre gemacht hatte. Von den Kindern Gottes, die ihn mit Ernst zurechtwiesen, hatte er sich getrennt; er ging nun seinen Weg allein.
X wohnte weitab am anderen Ende der Stadt. N. wies daher den in ihm aufgestiegenen merkwürdigen Gedanken von sich ab, zumal er ermüdet war. Jedoch jener Gedanke verstärkte sich in ihm wie eine Mahnung, wie ein Befehl: „Gehe zu X!, Er konnte zuletzt der Überzeugung nicht widerstehen, dass es eine Weisung Gottes sei, dorthin zu gehen. Er stand auf, kleidete sich an und ging.
Vor dem Hause des X angekommen, sah er nur im zweiten Stock erleuchtete Fenster; er klopfte an die verschlossene Haustür und merkte, dass jemand herunterkam. Die Tür wurde von innen aufgeschlossen, und vor ihm stand X, der ihn fragte: „Was führt dich her, was willst du?, - „Mich hat ein unerklärlicher Drang hergetrieben; ich weiß nicht was ich soll, aber ich musste zu dir kommen!, - „Dies ist sehr wunderbar“, entgegnete X, denn als du an die Haustür klopftest, stand ich gerade auf einem Schemel, hatte die Schlinge um den Hals gelegt und den Strick durch den Lampenhaken an der Decke gezogen, um mich aufzuhängen! Als es unten klopfte dachte ich: Du kannst ja erst nachsehen, wer da noch so spät abends klopft“ ...
Gott hatte hier durch Tatsachen bewiesen, dass es Wahrheit ist, was geschrieben steht: „So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, ich habe kein Gefallen am Tod des Gesetzlosen, sondern dass der Gottlose von seinem Wege umkehrt und lebt! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?“ (Hesekiel 33,11).
Hier kann der blindeste Mensch das Eingreifen Gottes erkennen. Er kann so reden, dass man Seine Stimme verstehen muss! War es nicht der Heilige Geist, der diesen Mann leitete, mit Gewalt trieb, um den Gnadenwillen Gottes zu tun, zur Bewahrung des Verzweifelnden?
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