Wie der Herr sich durch einen Jungen verherrlichen kann
„Hierzu ist der Sohn Gottes offenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte“ (1.Joh 3,8).
In dem Buch "der kniende Christ" kann man eine ungewöhnliche Erfahrung lesen, die uns ermuntern kann, auch in unerwarteten Situationen Glauben "wie die Kinder" zu haben. Gott stellt hin und wieder Herausforderungen vor uns, die uns bei weitem übersteigen. Doch wenn Er einen Auftrag gibt, dann gibt Er immer auch die Kraft, die wir brauchen, um Seinen Willen zu tun. Je schwächer und unfähig wir uns fühlen umso offensichtlicher wird es sein, dass der Herr etwas durch uns gewirkt hat - wenn wir uns im Glauben auf Ihn stützen und uns von Ihm gebrauchen lassen.
„Vor einiger Zeit ging ein zwölf Jahre alter Chinesenjunge namens Ma-Na-Si, ein Internatsschüler der Missionsschule, heim in Ferien. Er ist der Sohn eines eingeborenen Pastors. Während er auf den Eingangsstufen seines Elternhauses stand, erspähte er einen Reiter, der auf ihn zu galoppierte. Der Mann - ein Heide - befand sich in großer Erregung. Er fragte begierig nach dem »Jesus-Mann« — dem Pastor. Der Knabe sagte ihm, dass sein Vater nicht zu Hause sei.
Der arme Mann war sehr bekümmert und erklärte rasch den Zweck seines Kommens. Er war von einem einige Meilen entfernten Heidendorf gesandt worden, um den »heiligen Mann« zu holen, damit er den Teufel aus der Schwiegertochter eines Freundes austreibe. Er sprudelte die traurige Geschichte dieser jungen Frau heraus, die, vom Teufel umgetrieben, tobte und schmähte, sich die Haare raufte, ihr Gesicht zerkratzte, ihre Kleider herunterriss, Einrichtungsgegenstände zerschmetterte und Geschirr mit Essen wegschleuderte. Er berichtete von ihrer Kirchenschändung, ihrer wütenden Gottlosigkeit, ihrer unverschämten Gotteslästerung und wie diese Ausbrüche von Schaum auf ihrem Mund begleitet seien sowie von großer körperlicher und seelischer Erschöpfung.
»Aber mein Vater ist doch nicht zu Hause«, beharrte der Junge. Endlich schien der ganz wirre Mann das zu begreifen. Er fiel plötzlich auf seine Knie, streckte seine Hände in Verzweiflung aus und rief: »Aber du bist doch auch ein Jesus-Mann; würdest du nicht kommen?«
Ein Junge von zwölf Jahren! Ja, aber selbst ein Knabe, wenn er sich völlig seinem Herrn übergeben hat, fürchtet sich nicht, wenn ihn sein Herr als Werkzeug gebrauchen will. Nur einen Augenblick war der Junge überrascht und zögerte, dann stellte er sich ganz seinem Meister zur Verfügung. So wie einst der junge Samuel bereit war, seinem Gott in allen Dingen zu gehorchen, nahm auch er die ernste Bitte als einen Ruf Gottes an. Der heidnische Fremde sprang in den Sattel, zog den Christenjungen hinter sich aufs Pferd und galoppierte davon.
Ma-Na-Si begann die Dinge zu überdenken. Er war der Aufforderung gefolgt, um einen Teufel in Jesu Namen auszutreiben. Aber war er würdig, von Jesus für diesen Dienst gebraucht zu werden? War sein Herz rein und sein Glaube stark genug? Während sie dahingaloppierten, erforschte er sein Herz nach Sünden, die er bekennen und bereuen müsse. Dann bat er um Leitung, was er sagen und wie er handeln solle. Er rief sich biblische Beispiele dämonischer Besessenheit ins Gedächtnis und wie ihnen begegnet worden war. Dann warf er sich einfältig und demütig auf den Gott der Gnade und Barmherzigkeit und bat um Seine Hilfe zur Verherrlichung Jesu Christi.
Als sie im Haus ankamen, fanden sie einige Familienangehörige dabei, wie sie mit ganzer Kraft die geplagte Frau im Bett festhielten. Obwohl man ihr nichts gesagt hatte davon, dass ein Bote weggegangen sei um den eingeborenen Pastor zu holen, schrie sie, sobald sie die Fußtritte draußen im Hof gehört hatte: »Geht alle schnell hinaus von mir, damit ich entrinnen kann. Ich muss fliehen! Ein „Jesus-Mann“ kommt. Ich kann ihn nicht ertragen. Sein Name ist Ma-Na-Si.« Ma-Na-Si betrat den Raum. Nach einer höflichen Verbeugung kniete er nieder und begann zu beten. Dann sang er ein christliches Lied zum Preise Jesu Christi. Dann gebot er im Namen des erhöhten und allmächtigen Auferstandenen dem Teufel, aus der Frau auszufahren. Sofort war sie ruhig, wenn auch kraftlos vor Schwäche.
Von jenem Tag an war sie völlig gesund. Sie war erstaunt, als man ihr sagte, dass sie den Namen des christlichen Jungen ausgerufen habe, denn sie hatte ihn nie zuvor gehört oder von ihm gelesen. Alle in ihrem Dorf waren ja Heiden. Aber jener Tag wurde in Wahrheit ein »Tages-Anbruch« für diese Leute. Denn von da an hatte das Wort des Herrn freien Lauf und wurde verherrlicht unter ihnen.“
(Aus dem Buch: Der kniende Christ)
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