Absonderung mit Christus wie Christus
Moralisch war Christus, während Er auf Erden weilte, ebenso von Sündern abgesondert, wie Er es jetzt ist. Äußerlich war Er aber mitten unter ihnen; und als der Zeuge und der Ausdruck der Gnade war Er auch geistlich in ihrer Mitte. Seit Seiner Auferstehung ist Er vollständig von Sündern abgesondert. Die Welt sieht ihn nicht, und sie wird Ihn nicht mehr sehen als nur zum Gericht.
Nur in dieser letzten Stellung und indem dieser Charakter der vollständigen Absonderung von der Welt eingenommen wird, kann die Versammlung, können Christen mit Ihm in Verbindung stehen. Solch ein Hoherpriester geziemte uns.
Die Versammlung bewahrt ihre Kraft, Christen bewahren ihre Kraft nur insofern, wie sie in diesem Zustande der vollständigen Absonderung bleiben, den die Weit nicht versteht und an dem sie nicht teilhaben kann.
Menschliche Freude und Geselligkeit haben daran keinen Anteil: Göttliche Freude und die Kraft des Heiligen Geistes sind es. Das Leben unseres anbetungswürdigen Heilands war ein ernstes Leben. Er war immer ernst und im allgemeinen beengt (nicht in Sich Selbst, denn Sein Herz war eine sprudelnde Quelle der Liebe, sondern wegen des Bösen, das Ihn von allen Seiten bedrängte): ich rede von Seinem Leben und von Seinem eigenen Herzen. In bezug auf die anderen öffnete Sein Tod die Tore der Flut, auf daß sich die volle Flut der Liebe über arme Sünder ergießen könnte.
Nichtsdestoweniger, welcherart die gewohnte Abgesondertheit des Herrn auch gewesen sein mochte, konnte Er in bezug auf Seine Jünger sagen: „Dieses rede ich in der Welt, auf daß sie meine Freude völlig in sich haben.“ Es war der beste Wunsch: göttliche Freude statt menschliche Freude. Der Tag wird kommen, wo diese zwei Freuden vereinigt sein werden, wo Er wieder Wein trinken wird, obwohl auf eine andere Weise, mit Seinem Volke im Reiche Seines Vaters; und alle werden Sein Volk sein. Gegenwärtig kann das aber nicht sein: das Böse herrscht in der Welt. Es herrschte in Israel, dort wo Gerechtigkeit hätte sein sollen. Es herrscht in der Christenheit, da wo Heiligkeit und Gnade in ihrer ganzen Schönheit offenbar sein sollen.
Die Absonderung zu Gott, von der wir geredet haben, ist unter diesen Umständen das einzige Mittel, die Kraft Gottes zu genießen. Es ist die wesentliche Stellung der Versammlung. Wenn sie darin versagt hat, so hat sie aufgehört, den wesentlichen Charakter ihres Hauptes in Verbindung mit ihr zum Ausdruck zu bringen: „... abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel geworden“; sie ist dann bloß eine falsche Zeugin, ein Beweis unter den Philistern, dass Dagon stärker ist als Gott; sie ist eine blinde Gefangene.
Vorheriger Artikel Nächster Artikel