Alles kommt von einem liebenden Vater
„Und der HERR sprach zum Satan: Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn seinesgleichen ist kein Mann auf der Erde, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend.“ (Hiob 1,8)
Beim Lesen dieses Abschnitts (Hiob 1 und 2) aus Gottes Wort bewegte mich vornehmlich der schlichte und zugleich tröstliche Gedanke, dass da, wo Satan Gotteskindern hart zusetzt, es dennoch Gott Selbst ist, von dem die Prüfung ausgeht.
Gott tut den ersten Schritt, indem Er ein Lob über Seinen Knecht ausspricht. Seine Worte sind an Satan gerichtet. Gott macht ihn auf Hiob aufmerksam. Mit anderen Worten, Gott Selbst ist die erste Person, die hier handelt und somit die Heimsuchung Seines Knechtes veranlasst.
Nun hat zu allen Zeiten, ob vor oder nach Christus, die große Wahrheit gegolten, die allem Wirken Gottes und Seinen Offenbarungen zugrunde liegt, dass nämlich Gott der Höchste ist: „Gott über allem, gepriesen in Ewigkeit.“ Er ist „Gott, der Höchste, der Himmel und Erde besitzt“.
Er kann es zulassen, dass in gewissem Sinn selbst der Himmel verunreinigt wird durch die Gegenwart eines Rebellen (Heb 9,23; Eph 6,12), der, nachdem seine Ehre ihm bereits entzogen ist, dort bald endgültig gerichtet werden wird.
Denn das Wort macht klar, dass der Herr mit den Königen der Erde auf der Erde handeln, dass Er aber „die Heerschar der Höhe in der Höhe heimsuchen“ wird (Jes 24,21). In dem Bereich, wo ihre große Sünde gegen Gott geschehen ist, wird auch deren Vergeltung gesehen werden.
Aber obschon die Erde der Schauplatz von Ungerechtigkeit jeder Art ist, sind auf ihr doch noch solche, die dem Herzen Gottes sehr nahe stehen, die Er liebt, zu denen Er sich vom Himmel herabneigt, um auf sie zu blicken.
Wohl sieht Er noch manches in ihnen, was der Korrektur bedarf. Und zu eben dieser Zeit war Gott im Begriff, Seinen Knecht Hiob zu läutern. Aber das hinderte Ihn nicht, Seiner Wertschätzung und Freude Ausdruck zu geben.
Genauso, wie auch Eltern ihr Kind betrachten und mit Liebe und Wohlgefallen von ihm sprechen. Anderen mag es so erscheinen, als ob sie für die Fehler des Kindes blind seien. Aber sie sind doch die Eltern und sie haben ihr Kind lieb; alle, die das verstehen, wissen es auch zu würdigen.
Von der Art, doch noch in weit höherem Sinn, ist jene Liebe, die Gott zu Seinen geliebten Kindern auf der Erde hat.
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