Das Wort Gottes tröstet in Zeiten der Not (2)

„Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als zur Zeit, als es viel Korn und Most gab.“ (Psalm 4,8)

Martin Luther sagte, es gibt drei Regeln zum Verständnis der Schrift: das Beten, Nachsinnen und Leiden. Die Prüfungen sind außerordentlich wertvoll. Sie lehren »dich nicht allein wissen und verstehen, sondern auch erfahren, wie recht, wie wahrhaftig, wie süß, wie lieblich, wie mächtig, wie tröstlich Gottes Wort sei, Weisheit über alle Weisheit«.

Deshalb veranlasst der Teufel den Betreffenden unbeabsichtigt dazu, das Wort Gottes noch genauer zu studieren. Luther sagt dazu:

„Der Teufel [wird dich] heimsuchen, dich zum rechten Doktor machen und durch seine Anfechtung lehren, Gottes Wort zu suchen und zu lieben. Denn ich selber, habe sehr viel meinen Papisten zu danken, dass sie mich durch des Teufels Toben so zerschlagen, bedrängt und geängstet, das ist, einen rechten, guten Theologen [aus mir] gemacht haben, wohin ich sonst nicht gekommen wäre.“

Aus meiner begrenzten Erfahrung bezeuge ich, dass das wahr ist. Enttäuschung, Verlusterlebnisse, Krankheit und Furcht führen dazu, dass meine Gottes- und Schrifterkenntnis tiefer denn je wird.

Belanglosigkeiten werden - Wolken gleich - vom Himmel des Lebens weggeblasen, und die Herrlichkeit bisher unentdeckter Dinge erschließt sich den Augen des Herzens. Möge Luther uns ermutigen, uns in Leidenszeiten auf Gottes Wort zu stützen wie nie zuvor.

Ich weiß, dass es Zeiten gibt, in denen wir weder klare Gedanken fassen noch konzentriert lesen können, weil der Schmerz so groß ist. Aber Gott ermöglicht es Ihnen zwischen diesen schrecklichen Zeiten, Erquickung zu finden.

Richten Sie Ihren Blick auf das Wort und prüfen Sie die Wahrheit von Psalm 119,71: »Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt wurde, damit ich deine Satzungen lernte.«

J.P.