Den Hausrat Tobijas hinauswerfen
„Als ich nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Böse, das Eljaschib zugunsten Tobijas getan hatte, indem er ihm eine Zelle in den Höfen des Hauses Gottes gemacht hatte. Und es missfiel mir sehr, und ich warf alle Hausgeräte Tobijas aus der Zelle hinaus; und ich befahl, dass man die Zellen reinigen sollte; und ich brachte die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch wieder hinein.“ (Nehemia 13,7-9)
Eljaschib, der Priester, hat in den Tagen Nehemias die Verantwortung über die Zellen des Hauses Gottes. Aber er ist ein Verräter. Er stellt seinem Verwandten Tobija, einem Ammoniter, einem Feind Gottes, im Tempelbezirk eine Wohnung zur Verfügung. Damit Tobija seine Möbel dort unterbringen kann, scheut Eljaschib nicht davor zurück, Vorräte und Geräte, die für den Opferdienst bestimmt waren, aus dieser Zelle zu entfernen.
Als Nehemia davon erfährt, wird er sehr betrübt. Kurzentschlossen wirft er den Hausrat Tobijas aus der Zelle und bringt die Gegenstände des Opferdienstes zurück, für die der Raum vormals bestimmt war.
Unser Leib ist der Tempel des Heiligen Geistes. Und wie Eljaschib Verantwortung für die Zellen des Tempels trug, tragen wir Verantwortung dafür, was in unserem Innern vor sich geht. Tobija, der Ammoniter, steht für unser Fleisch, von dem Paulus schreibt: „Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott“ (Röm 8,7). Wenn wir bösen und unsauberen Dingen Tür und Tor öffnen, dann erlauben wir unserem Fleisch, sich in uns breit zu machen. Das Fleisch wird über kurz oder lang alles das, was von Hingabe und Weihe und Anbetung für Gott spricht, aus unserem Herzen verdrängen. Dadurch betrüben wir den Heiligen Geist, von dem Nehemia an dieser Stelle ein Bild ist.
Erlauben wir jedoch dem Geist, in uns zu wirken, indem wir die Gemeinschaft des Herrn Jesus suchen, dann gibt Er uns die Kraft, die Handlungen des Leibes zu töten. Der „Hausrat“ des Fleisches wird hinausgeworfen. Treu seinem Auftrag, wird der Geist unsere Herzen mit der Herrlichkeit des Herrn Jesus erfüllen (vgl. Joh 16,13-15). Dann können die Freude des Heils, die Hingabe an Gott und echter Priesterdienst für Gott wieder in unser Herz einziehen.
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