2021-09-20

Der Gehorsam Jesu (3) – Liebe als Beweggrund

Wir wollen uns nun etwas genauer den Gehorsam anschauen, den der Herr Jesus hier auf der Erde gezeigt hat.

Zuallererst mal hat Er aus Liebe gehorcht. Liebe war sozusagen die Antriebskraft. In Johannes 14,31 steht: „Aber damit die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat.“ Der Gehorsam des Herrn Jesus hatte seinen Beweggrund in der Liebe zu Seinem Vater. Daran erinnert auch der hebräische Knecht, der ein Vorbild auf den Herrn Jesus ist: „Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder, ich will nicht frei ausgehen“ (2. Mo. 21,5).

Genauso sollte es auch in unserem praktischen Leben sein. Wir gehorchen nicht einfach nur aus Zwang, sondern weil wir Gott lieben. „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Joh. 4,19), sagt schon Johannes. Wie zeigt sich die Liebe von uns zu Gott? 1. Johannes 5,3 sagt: „Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.“

Das bestätigt uns nochmal das eben Gesagte: Das neue Leben verlangt danach, den Willen Gottes zu tun, und deswegen sind auch die Gebote Gottes nicht schwer. Wir zeigen, dass wir Gott lieben, indem wir Ihm gehorsam sind. Diesen Gedanken hat der Herr Jesus auch in Johannes 14,23 so ausgedrückt: „Wenn jemand mich liebt, so wird er meine Gebote halten.“ Das heißt: Gehorsam ist ein Ausdruck der Liebe, die wir zu Gott haben.

Auch der Wille Seines Vaters an und für sich war die Antriebskraft für den Herrn Jesus. Der Herr Jesus hat den Willen Gottes von Herzen gerne getan. Es war Ihm wirklich eine Freude, wie wir in Psalm 40,9 lesen: „Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust.“ Und in Johannes 4,34 vergleicht Er den Gehorsam mit etwas Lebensnotwendigem: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.“

Wir können uns die Frage stellen: Ist das bei uns auch so? Haben wir Freude dabei, den Willen Gottes zu tun, oder müssen wir uns dazu überwinden, wodurch wir dann Zwang oder Unmut im Herzen empfinden? Bei dem Herrn war das nicht der Fall, Er war wirklich immer in Übereinstimmung mit dem Willen Seines Gottes, und deshalb brauchte Er auch niemals irgendein Verbot. Wie ist das bei uns? Wie oft würden wir gerne etwas anderes tun und Gott sagt dann: „Nein, das sollst du nicht so tun!“ Bei dem Herrn Jesus war das niemals der Fall.

Der Herr hat bereitwillig gehorcht, was für Ihn oft mit Leiden verbunden war. Wenn der Vater es vorgesehen hatte, dass der Rücken des Herrn Jesus blutig geschlagen werden sollte, dann sagt dieser: „Ich bot meinen Rücken den Schlagenden und meine Wangen den Raufenden, mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel“ (Jes 50,6). Der Herr Jesus hat sich dem Willen des Vaters nicht entzogen, sondern war bereit, alles über sich ergehen zu lassen.

Er hat sich sogar selbst das Kreuz getragen, um nach Golgatha zu gehen. Dort hat dann niemand Sein Leben von Ihm genommen, sondern Er hat es freiwillig gegeben: „Dieses Gebot [mein Leben zu lassen] habe ich von meinem Vater empfangen“ (Joh 10,18). Er hat es freiwillig und bereitwillig getan. Den gleichen Gehorsam vom Charakter her sollten auch wir in unserem Leben zeigen.

J.P.S.


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