Der Gehorsam Jesu (4) – Unverzüglich, entschieden, vollständig
Der Knecht Gottes hat unverzüglichen Gehorsam gezeigt. Das bedeutet, dass es nach einem Auftrag von Gott oder einer Offenbarung Seines Willens kein Zögern gab. Wie oft ist das bei uns leider anders!
Denken wir nur an Petrus in Lukas 5, zu dem der Herr sagt: „Fahre hinaus auf die Tiefe und lass die Netze zum Fang hinab!“ Petrus bringt zuallererst seine Bedenken vor und fängt an zu diskutieren, ohne direkt gehorsam zu sein. Er hat dann später zwar gehorcht, aber es war kein unverzüglicher Gehorsam.
Ein weiteres Beispiel ist Ananias in Apostelgeschichte 9. Als der Herr zu ihm sagt: „Geh zu dem Saulus von Tarsus, denn er hat sich bekehrt“, bringt auch Ananias zuallererst mal seine ganzen guten Einwände zum Ausdruck, und erst danach geht er los.
Der Herr möchte gern, dass wir sofort gehorchen, wenn wir den Willen Gottes erkannt haben. Von Ihm selbst lesen wir im Markusevangelium immer wieder, „sogleich, sogleich, sogleich“. Er hat Gott sozusagen aufs Wort sofort gehorcht.
Christus hat auch ganz entschiedenen Gehorsam gezeigt, und zwar von Seiner Kindheit an. Als Er mit zwölf Jahren dort im Tempel stand und Seine Eltern Ihn gesucht hatten, fragt Er: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“ (Lk 2,49). Er war entschieden, dem Willen Seines Vaters zu gehorchen, komme, was wolle.
In Lukas 4, als Er in der Wüste von Satan versucht wird, hält der Herr Jesus mit Entschiedenheit jedes Mal das Wort Gottes im Gehorsam entgegen. In Johannes 9,4 sagt der Herr selbst einmal: „Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist.“ Von dieser festen Entscheidung, die Er getroffen hatte, konnte Ihn niemand abbringen. Dann lesen wir, dass Er sein Angesicht festgemacht hat, um nach Jerusalem zu gehen (Lk 9,51).
Selbst als Ihm gesagt wurde, dass Herodes und andere Ihn töten wollten, hat Er sich nicht von diesem Weg abbringen lassen. Auch Seine eigenen Jünger haben versucht, Ihn daran zu hindern. Petrus sagt bei einer Gelegenheit: „Dies widerfahre dir nicht, Herr!“ (Mt 16,22), und der Herr antwortet bestimmt: „Gehe hinter mich, Satan!“
Einmal will der Herr nach Judäa gehen, obwohl die Juden dort bereits versucht hatten, Ihn zu steinigen. Seine Jünger fragen Ihn deshalb: „Wie kannst du wieder dahin gehen?“, woraufhin der Herr sagt: „Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand im Licht wandelt, so wird er nicht anstoßen“ (Joh 11,9).
Der Herr hat Gott vertraut und gehorcht und Ihm dann die Konsequenzen für diesen Gehorsam überlassen. Das dürfen auch wir tun. Gott wird sich um die Konsequenzen kümmern, wenn wir Ihm rückhaltlos gehorchen.
Jesus hat auch vollständig gehorcht, es gab keine halben Sachen bei Ihm. Denken wir als Gegensatz an Saul im Alten Testament, dem Gott den Auftrag gibt, Amalek vollständig zu vernichten. Saul fängt auch damit an, verschont aber dann das Beste von den Tieren und selbst Agag, den König der Amalekiter. Was ist das Ergebnis? Samuel muss sagen: „Gehorchen ist besser als Schlachtopfer … der Eigenwille ist wie Abgötterei und Götzendienst“ (1. Sam 15,22-23). Dass Gott ihm vorher gesagt hatte: „Verbannt alles, was er hat, und schone seiner nicht!“, interessierte ihn nicht.
Vorheriger Artikel Nächster Artikel