Der Herr ist mein Hirte (5)
„Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.“ (Psalm 23,5)
Die fünfte Segnung: Vollkommene Gemeinschaft: „Du bereitest vor mir einen Tisch.“ Der Tisch spricht von Gemeinschaft. An einem Tisch sitzen wir und teilen eine Mahlzeit. Wir haben Gemeinschaft und wir merken gerade, was es bedeutet, wenn wir diese Gemeinschaft, diese geschwisterliche Gemeinschaft nicht mehr so praktizieren können, wie wir das über viele Jahrzehnte gewohnt waren.
Ja, im Haushalt können wir das immer noch tun, und das ist auch schön, aber ansonsten fehlt uns diese Gemeinschaft. Aber die Gemeinschaft mit unserem Herrn, die Gemeinschaft nach oben bleibt: „Du bereitest vor mir einen Tisch.“ Wir können persönlich an jedem Tag nach wie vor, unverändert, Gemeinschaft haben mit unserem Herrn. Unsere Gemeinschaft ist mit unserem Vater im Himmel und mit seinem Sohn Jesus Christus, und Johannes fügt hinzu: „Dies schreibe ich euch, damit eure Freude völlig sei“ (1. Joh. 1,4).
Diese Freude der Gemeinschaft können wir immer genießen. „Du bereitest vor mir einen Tisch (und dann kommt etwas, was uns überraschen muss) angesichts meiner Feinde.“ Moment, David, angesichts deiner Feinde ein Tisch? Brauchst du nicht angesichts deiner Feinde etwas anderes? Brauchst du nicht Waffen angesichts deiner Feinde, eine Waffenrüstung, einen Helm, ein Schwert? Natürlich braucht man das angesichts der Feinde, aber David spricht hier nicht davon, dass er gegen die Feinde in den Krieg zieht. Das hatte auch seinen Platz, aber nicht hier. Er sagt: „Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde“, gerade dann, wenn ich bedrängt bin, gerade dann, wenn die Umstände von außen auf mich eindrücken, bereitet Gott uns einen Tisch. Er bietet uns diese Gemeinschaft an mit Ihm, dem Vater, und mit Seinem Sohn Jesus Christus. Diese Gemeinschaft können, ja sollen wir an jedem Tag unseres Lebens genießen. Und wenn wir diese Gemeinschaft genießen, dann haben wir die nächste Segnung, die sechste, nämlich: Vollkommene Kraft und Freude: „Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt.“ Das Öl ist an vielen Stellen in der Bibel ein Symbol vom Heiligen Geist, der eine Kraft ist. Natürlich ist der Heilige Geist eine göttliche Person, keine Frage, aber er ist auch die Kraftquelle in uns. „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist gekommen sein wird“ (Apg. 1,8). Kraft - auch jetzt in dieser Zeit möchte Gott, dass wir kräftig sind.
„Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.“ Das spricht von Freude. Kraft und Freude gehören zusammen. „Die Freude am Herrn ist eure Stärke“ (Neh. 8,10). Ja, Freude und Kraft gehören untrennbar zusammen. Ich möchte dazu Römer 15,13 vorschlagen: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr überreich seid in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“ Auch hier sind Freude und Kraft miteinander erfüllt. Liebe Glaubensgeschwister, wir wollen uns nicht niederdrücken lassen, sondern wir wollen den Heiligen Geist mächtig wirken lassen in unserem Leben, auch jetzt, und wir wollen mit David sagen: „Mein Becher fließt über.“ Völlige Freude, das ist etwas, was uns unser Hirte auch jetzt in dieser Zeit schenken möchte.
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