Die feurigen Pfeile des Bösen
„Und sie kommen an einen Ort, mit Namen Gethsemane, und er ... fing an, sehr bestürzt und beängstigt zu werden. Und er spricht zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod ... Betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt. Und er zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder.“ (Mk 14,32-34; Lk 22,40.41)
Der „Fürst dieser Welt“ stand im Begriff, noch einmal alle Geschütze aufzufahren, um den „Fürst des Friedens“ vom Pfad des Gehorsams abzubringen. Doch er konnte in Ihm keine Schwachstelle finden, die für ihn einen Angriffspunkt bot (s. Joh 14,30). Bereits in der Wüste hatte Satan, die alte Schlange, versucht, den Herrn Jesus zu verführen. Hier in Gethsemane erschien er als brüllender Löwe, der Ihm den „König der Schrecken“ (s. Hiob 18,14) und die Gewalt der Finsternis vor Augen malte. Er schoss feurige Pfeile auf den treuen Knecht Gottes ab (s. Eph 6,16), um Ihn davon abzuhalten, nach Golgatha zu gehen.
In weniger als 24 Stunden sollten die Hände und Füße Jesu mit Nägeln durchtrieben an das Fluchholz geschlagen werden. Finsternis, Gottesferne und das schonungslose Gericht Dessen, der zu rein ist von Augen, um Böses zu sehen, standen in diesem Augenblick vor den Augen Seines Herzens. Angst und Bestürzung überfielen Ihn. Wie musste Er, der Heilige, der die Gottlosigkeit hasst (s. Ps 45,8), sich davor gescheut und geekelt haben, mit Sünde in Berührung zu kommen, ja, sogar damit überhäuft zu werden! Er kannte das Wort des Psalmisten, der prophetisch über Ihn am Kreuz schreibt: „Denn Übel bis zur Unzahl haben mich umgeben, meine Ungerechtigkeiten haben mich erreicht, dass ich nicht sehen kann; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen“ (Ps 40,13).
Er zog sich zurück - einen Steinwurf weit. Ca. 1000 Jahre vorher hatte der „Mann nach dem Herzen Gottes“ den Riesen Goliath im Kampf mit einem Steinwurf besiegt. Der „Löwe aus dem Stamm Juda“ dagegen kämpfte, ohne Stein und Schleuder, mit einer göttlichen Waffe, die mächtig ist, alles zu zerstören, was sich dem Willen Gottes entgegenstellt. Dieses Mal erhebt Er Seine Augen nicht zum Himmel, sondern kniet nieder, fällt auf die Erde und betet wie nie zuvor ein Mensch gebetet hat!
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