Die Höhen und Tiefen des Lebens – Gedanken zum Jahreswechsel (2)
„Hierauf ging Daniel in sein Haus; und er teilte die Sache seinen Genossen Hananja, Misael und Asarja mit, damit sie von dem Gott des Himmels Barmherzigkeit erbitten möchten.“ (Daniel 2,17.18)
Wir haben im ersten Teil dieser Artikelserie gesehen, dass Daniel nicht nur am Ende seines Lebens die Zusage bekam, dass Gott ihn bis ans Ziel durchbringen würde. Schon zu Beginn vertraute er darauf, dass Gott ihm einen Weg geben würde, auf dem er sich nicht mit der Tafelkost des Königs verunreinigen müsste.
Doch genau jener Fortschritt, den er während dieser widrigen Zeit gemacht hatte, bahnte den Weg für eine weitere Veränderung. Durch seine tiefgehende Heiligung für Gott und Absonderung von dem Bösen erlangte er ein beachtliches Maß an Kraft Gottes im Gebet, und schon bald kam eine Gelegenheit, die dies unter Beweis stellte.
Als der Tyrann Nebukadnezar einen bedeutsamen Traum hatte, ihn dann aber vergaß und dann allen weisen Männer von Babel mit dem Tod drohte, weil sie unfähig waren, sowohl den Traum wiederzugeben, als auch ihn zu deuten, bedrängten Daniel und seine Freunde den Himmel im Gebet, bis dem Daniel die Sache offenbart wurde und er in der Lage war, die Forderungen des zornigen Königs so gründlich zu befriedigen, dass dieser nicht nur vor ihm niederfiel um ihn anzubeten, sondern auch die überragende Herrlichkeit seines Gottes bekannte und Daniel groß machte und ihm viele große Geschenke gab und ihn als Herrscher über die ganze Landschaft Babel und zum Obervorsteher über alle Weisen von Babel einsetzte.
So gelangte Daniel mit einem Satz erneut auf die Höhe der Welt. Diese plötzliche Welle des Erfolgs hat ihn nicht verdorben. Das macht das vierte Kapitel sehr deutlich. Nur ein Mann, der mit Gott wandelte, konnte in der Lage sein, einem König, von dem gesagt wurde: „Wen er wollte tötete er, und wen er wollte ließ er leben; und wen er wollte erhob er, und wen er wollte erniedrigte er“, eine Katastrophe vorherzusagen und ihn sogar zu tadeln.
Es ist also klar, dass Daniel, der zu diesem Zeitpunkt zu den „Erhobenen“ gehörte, keine Angst davor hatte, „erniedrigt“ zu werden. Es liegt auch nahe, dass keiner fähig gewesen wäre, wie Daniel, Gerechtigkeit und Gnade anzuraten, außer einem, der diese Eigenschaften selbst auslebte.
Doch schon bald kam die nächste Veränderung. Diese Veränderung schauen wir uns im nächsten Teil genauer an.
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