Durch Glauben die Herrlichkeit Gottes sehen
Manchmal prüft Gott unseren Glauben auch dadurch, dass Er Dinge von uns verlangt, die für uns zunächst mal gar keinen Sinn machen. Die für uns total unlogisch sind. Wo wir gezwungen sind, uns nicht auf unseren Verstand zu stützen, sondern dem Herrn mit ganzem Herzen zu vertrauen.
Wie Salomo in den Sprüchen schreibt: „Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade“ (Spr 3,5.6).
Ein Beispiel dafür finden wir in Lukas 5. Petrus und seine Mitarbeiter hatten die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen. Am nächsten Tag steigt Jesus in das Boot von Petrus, um die Volksmenge zu belehren.
Als Er fertig ist, fordert der Herr Petrus plötzlich dazu auf, mitten am helllichten Tag auf den See rauszufahren und die Netzte zum Fang auszuwerfen.
Für einen erfahrenen Fischer hat dieser Auftrag natürlich überhaupt keinen Sinn gemacht. Denn normalerweise geht man nachts fischen. Da beißen die Fische am besten an. Der normale Verstand würde also sagen: Wenn wir schon die ganze Nacht über nichts gefangen haben, dann erst recht nicht mitten am Tag. Deshalb war dieser Auftrag eine Prüfung für den Glauben.
Und Petrus besteht den Test. Denn er überwindet seine Zweifel und sagt: „Auf dein Wort hin will ich die Netze hinablassen“ (Lk 5,5).
Das ist wahrer Glaube. Glaube, der auf Gottes Wort hin handelt - egal ob der Auftrag Sinn macht oder nicht. Für den Glauben ist es genug, dass Gott gesprochen hat. Alles andere ist nebensächlich.
Wie mal jemand treffend gesagt hat: „Es kennzeichnet den Glauben, dass er auf Gott rechnet, nicht nur trotz der Schwierigkeiten, sondern sogar trotz Unmöglichkeiten.“
Von Abraham wird mal gesagt, dass er gegen Hoffnung auf Hoffnung geglaubt hat - Gott die Ehre gebend!
Und weil Petrus mit Glaubensgehorsam handelt, erlebt er das, was niemand für möglich gehalten hätte: Mitten am Tag macht er den Fang seines Lebens. Dadurch bekommt er einen überwältigenden Eindruck von der Größe des Sohnes Gottes, der dieses Wunder bewirkt hat.
Jesus Christus hat mal zu Martha gesagt: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ (Joh 11,40). Und genau diese Erfahrung macht Petrus hier.
Aber auch für uns gilt: Je mehr wir ganz bewusste Schritte im Glauben machen - in Abhängigkeit vom Herrn -, umso mehr werden wir auch sein wunderbares Wirken erleben und darin Seine Herrlichkeit sehen.
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