2024-12-02

Ein fruchtbares Leben

„… um würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen, in jedem guten Werk Frucht bringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes.“ (Kolosser 1,10

Was ist Gottes Wille für unser Leben? Dass wir das tun, was Ihm gefällt, und dass wir in jedem guten Werk Frucht bringen. Aber wie können wir wissen, was Gott gefällt? Und wie können wir wissen, was gute Werke sind, die Frucht für die Ewigkeit bringen? 

Je besser man jemanden kennt, umso besser versteht man auch, was der Person wichtig ist und was ihr gefällt. Aber es ist ein Unterschied, eine Person vom Hören-Sagen zu kennen oder eine Beziehung zu ihr zu haben. 

Dazu wieder ein Beispiel: Die Pharisäer gaben vor, Gott zu kennen. Aber in Wirklichkeit kannten sie Ihn nicht. Sie hatten keine Beziehung zu Ihm. Sie hatten eine religiöse Form, ohne wahren Inhalt. Ein frommes Bekenntnis, ohne geistliche Realität. Sie fokussierten sich auf ihre Traditionen und Gewohnheiten. Aber es ging ihnen nicht darum, Gott zu erkennen und Seinen Willen zu tun. 

Sie opferten äußerlich, aber ohne dabei ihr Herz auf Gott zu richten. Doch Gott suchte gerade das Herz des Volkes, und nicht ein schematisches und äußerliches Einhalten von Geboten. 

Der Prophet Hosea gibt eine bemerkenswerte Aussage Gottes wieder, die für religiöse Menschen dieser Art wirklich harter Tobak war. Dort sagt der Herr: „Denn an Frömmigkeit habe ich Gefallen und nicht am Schlachtopfer, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern“ (Hosea 6,6). 

Das macht deutlich: Gott ist es wichtiger, dass wir Ihn erkennen, als dass wir religiöse Handlungen vollziehen. 

Es ist sehr interessant, dass Jesus Christus den Pharisäern genau diesen Vers aus Hosea 6 in einer etwas abgeänderten Form auf die Gewissen legt. Denn in Matthäus 9,13 sagt Er: „Geht aber hin und lernt, was das ist: „Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer“; denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder“ (Matthäus 9,13). 

Das Herz des Herrn hatte Barmherzigkeit für Zöllner und Sünder, die Außenseiter der Gesellschaft. Die Pharisäer dagegen hatten für solche Menschen nichts übrig. Warum nicht? Weil sie das Herz Gottes nicht kannten! 

Und weil die Pharisäer Gott nicht kannten, verpassten sie die Hauptsache. Sie verpassten das, was Gott wirklich wichtig war. Deshalb waren ihre Bemühungen umsonst. Deshalb blieb ihr Gottesdienst fruchtlos. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, Gott richtig zu erkennen! 

Bei Maria von Bethanien sehen wir das positive Gegenteil: Sie kannte ihren Herrn. Sie hatte Zeit in Seiner Gegenwart verbracht. Sie hatte sich zu Seinen Füßen gesetzt und Ihm zugehört. 

Wenige Tage bevor Jesus sterben sollte, da war sie die einzige, die wusste, was in Seinem Herzen vor sich ging. Deshalb opferte sie genau zur richtigen Zeit ein sehr kostbares Salböl und salbte damit den Herrn auf Sein baldiges Begräbnis. 

Das war ein gutes Werk, das Frucht gebracht hat - und dass sogar im Wort Gottes verewigt worden ist. Jesus Christus selbst stellt ihr ein wunderbares Zeugnis aus, indem Er Seinen Jüngern sagt: 

„Wo irgend das Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch davon geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis“ (Markus 14,9). 

Was lernen wir daraus? Religiosität verblendet und bleibt fruchtlos. Gottes-Erkenntnis gibt Einsicht und führt zu guten Werken. 

Gott möchte keine Schlachtopfer, die Ihm in einem pharisäischen Geist gebracht werden. Er möchte, dass unser ganzes Leben ein lebendiges Schlachtopfer für Ihn ist. Ein Leben der Hingabe aus Liebe zu Ihm (s. Römer 12,1)! 

Und je mehr wir Jesus Christus erkennen und Ihn als unser Vorbild wirklich vor Augen haben, umso mehr werden wir auch Seine Gesinnung widerspiegeln. Dann wird tatsächlich das Leben des Weinstocks in den Reben sichtbar - und dadurch entsteht Frucht, die in Ewigkeit bleibt (s. Johannes 15,16). 

J.P.S.


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