Ein reines Herz
„Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott sehen.“ (Matthäus 5,8)
Seid rein im Herzen, im Leben und mit den Lippen. Erlaubt euch keine unreinen Gedanken und Bilder, noch weniger unreine Worte. Vermeidet mit allem Ernst jeden unzüchtigen Blick, jedes zweideutige Wort, jede unreine Tat.
Alles, was auf der Grenze der Unkeuschheit liegt, muss abgetan werden. Nur die reinen Herzens sind, werden Gott schauen. Macht einen Bund mit euren Augen, dass ihr nicht seht, was euch befleckt, und verstopft eure Ohren, dass sie nicht schmutzigen Reden zuhören.
Bittet Gott, dass ihr euer Herz rein und heilig erhaltet. Bitte bewahrt eure Lippen, dass ihr nicht durch sündige Reden andere verderbt. Die Gefahr, dass ihr in grobe, offenbare Sünde fallt, fürchte ich nicht so sehr als die, dass ihr etwas tut, was euch dem Weg der Sünde ein klein wenig näherbringt.
Vermeide auch den bösen Schein. „Aber“, sagst du, „man darf doch nicht allzu streng sein.“ Es besteht in unserer Zeit keine große Gefahr, zu streng zu werden. Zu fromm, zu ähnlich dem Heiland kannst du ja nicht werden.
An jenem großen Tag wird der Herr Jesus doch nicht zu einigen sagen: „Ihr seid nicht weltlich genug gewesen, ihr habt es mit eurem Wandel nicht genau genommen und euch der Welt nicht genug angepasst.“ Der gesagt hat: „Ihr sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“, hat euch ein Ideal vorgehalten, das ihr nie übertreffen könnt.
„Aber“ sagst du, „nur ein klein wenig möchte ich die Freude der Sünde genießen.“ Wenn du das wirklich sagen kannst, bist du überhaupt kein Kind Gottes! „Wer aus Gott geboren ist, der sündigt nicht.“
Das heißt allerdings nicht, dass ein solcher nicht aus Schwachheit in Sünde fallen kann, aber dass es ihm keine Freude macht zu sündigen. Er ist eine neue Kreatur, und es ist seine Freude, möglichst nahe bei Gott zu leben.
Ihr verliert nichts, wenn ihr auf die Freuden der Sünde verzichtet. Wie geborgen und fröhlich ist doch das Leben eines wahren Christen, und welchen Frieden genießt er. Gott gebe, dass wir auf dem Weg der Reinheit bleiben, auch auf die Gefahr hin, dass uns andere Frömmler nennen und über unsere heilige Scheu vor der Sünde spotten.
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