Wie erkenne ich meine Gnadengaben?
Wie erkenne ich die Gnadengabe oder die Gnadengaben, die Gott mir persönlich gegeben hat? Ich glaube, dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Wenn du mit den Aufgaben anfängst, die Gott dir vor die Füße legt, dann wirst du irgendwann sehen, was für eine Fähigkeit Er dir gegeben hat, durch die du für andere zum Segen sein kannst. Gott kann Dinge im Dienst bestätigen und klar machen.
Es geht nicht darum, zuerst zu erkennen, welche Gabe ich habe und mich danach Gott zur Verfügung zu stellen. Es geht darum, Gott einfach mit dem zu dienen, was Er in unsere Hand gibt und uns vor die Füße legt. Der Prediger formuliert das so: „Alles, was du zu tun vermagst mit deiner Kraft, das tue“ (Pred 9,10). Ein alter Bruder wurde einmal von einem jüngeren gefragt, wie er seine Gnadengaben erkennen kann. Der Ältere stellte ihm folgende Gegenfrage: „Woher weißt du, ob du einen Nagel in die Wand hauen kannst? Du musst es einfach probieren. Danach weißt du es“.
Natürlich geht diese Frage auch Hand in Hand mit Gebet! Ich kenne Christen, die ernsthaft eine Zeit lang gebetet und gefastet haben, um von Gott Klarheit darüber zu bekommen, welche Gnadengabe Er ihnen gegeben hat. Wichtig ist, dass wir es wirklich zu einem Gebetsanliegen machen und danach verlangen, zu wissen, was Gott uns anvertraut hat, damit wir es bestmöglich für Ihn einsetzen können.
Du kannst auch geistliche Christen, die dich gut kennen, um Rat fragen. Es kann gut sein, dass sie dir einen wertvollen Hinweis geben können, weil sie deinen Dienst beobachten und dadurch einen Eindruck gewinnen, welche Gnadengabe der Herr dir gegeben hat. Oft setzt der Herr den Stempel Seines Segens auf Gnadengaben, die in Abhängigkeit von Ihm ausgeübt werden.
Jetzt schauen wir uns mal ein paar Gnadengaben etwas näher an: In 1.Korinther 12 werden einige Beispiele gegeben. Dort werden u.a. in Vers 28 auch Hilfeleistungen erwähnt. Die Gabe der Hilfeleistung besteht darin, dass jemand anderen so helfen kann, das dadurch geistlicher Segen entsteht. Jemand kann z.B. gut mit anpacken, wenn praktische Hilfe benötigt wird. Das kann handwerklich sein, oder im Haushalt, oder bei einem Umzug oder wenn es darum geht, jemanden mal irgendwo hinzufahren oder für jemanden einkaufen zu gehen. Wenn jemand offene Augen für ein Bedürfnis hat, die Arbeit sieht und anpackt, dann wird der andere dadurch ermutigt und dass Band der Nächstenliebe wird gestärkt.
Grundsätzlich sollen wir das alle tun; aber es gibt Christen, die dafür eine besondere Fähigkeit haben, im richtigen Moment selbstlos anzupacken und praktische Hilfeleistung zu geben. Wenn man das mit der richtigen Motivation tut, sammelt man Frucht für die Ewigkeit!
Ein anderer kann vielleicht gut zuhören, wenn jemand einfach mal sein Herz ausschütten muss - das kann auch nicht jeder. Oder nimm Seelsorge bzw. Hirtendienst. Sich Zeit zu nehmen, um Gläubigen, die seelische Nöte haben, zu helfen - das kann nicht jeder gleich gut. Jemand anders hat die Fähigkeit, öffentlich das Evangelium zu verkündigen und wieder jemand anderes hat eine besondere geistliche Begabung, das Evangelium in persönlichen Gesprächen oder beispielsweise in persönlichen Kontakten in Verbindung mit Randgruppen der Gesellschaft weiterzugeben.
In einer gewissen Hinsicht haben wir natürlich alle die Aufgabe, das Evangelium irgendwie weiterzugeben bzw. von Christus zu zeugen. Aber Gott hat in diesem Bereich einige Christen mit einer besonderen Gabe ausgestattet - und die sollen sie nutzen, damit Seelen gerettet werden und Frucht für die Ewigkeit entsteht!
Manche haben eine besondere Fähigkeit, um mit Kindern oder Jugendlichen zu arbeiten und Sonntagschule oder Jugendstunden zu machen. Das sind wichtige Gaben, die unbedingt genutzt werden müssen.
Denn es besteht auch die Gefahr, dass man eine Gnadengabe vernachlässigt oder ungenutzt lässt. Werkzeuge, die man nicht benutzt, fangen an zu rosten. Das kann man auch aufs Geistliche übertragen, deshalb schreibt Paulus an Timotheus: „Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben worden ist“ (1.Tim 4,14).
Artikelreihe: Wie nutzt du deine Gnadengaben?
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