Gott ist Licht – das Gute ohne das Böse
„Lass dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten.“ (Römer 12,21)
Die Tatsache, dass Gott Licht ist, hat zwei Seiten. Johannes schreibt, „dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist“ (1. Joh 1,5). Das zeigt uns zum einen die Perfektion Gottes als Licht in positiver Hinsicht - dass Er absolut rein und durch und durch gut ist. Zum anderen sehen wir, dass es in Gott nichts Schlechtes, nichts Böses und nichts Unreines gibt - also die vollständige Abwesenheit der Sünde - und dass Er die Sünde verabscheut.
Beides ist wahr - und es ist sehr wichtig, dass wir beide Punkte im Auge behalten. Denn wenn man nur immer betont, dass Gott ohne Sünde ist und dass Er die Sünde hasst, dabei aber die positiven Aspekte, die damit korrespondieren, außeracht lässt, dann bekommt man ein einseitiges Gottesbild.
Dazu mal ein Beispiel: Gott lügt nicht und Er hasst die Lüge. Das ist wahr. Aber das ist nur eine Seite der Medaille. Damit geht nämlich gleichzeitig einher, dass Gott wahrhaftig ist und dass Er die Wahrheit liebt. Auch das ist wahr. Er hasst das Böse und gleichzeitig liebt Er das Gute!
Und genau das ist für unser Glaubensleben enorm wichtig: Wenn wir uns nur darauf konzentrieren, dass Böse zu vermeiden, ohne dabei auf das Gute fokussiert zu sein, fallen wir von einer Seite vom Pferd.
Schon David sagt in Psalm 34: „Weiche vom Bösen und tue Gutes“ (Ps 34,15). Im Neuen Testament schreibt Paulus: „Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen, die Waffen des Lichts aber anziehen“ (Röm 13,12).
Wir brauchen beides. Wir sollen einerseits von der Ungerechtigkeit abstehen; aber wir sollen andererseits auch das tun, was Paulus den Philippern schreibt: „Im Übrigen, Brüder, alles, was wahr, alles, was würdig, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was lieblich ist, alles, was wohllautet, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, dies erwägt“ (Phil 4,8).
Wenn wir Böses vermeiden, darf kein Vakuum entstehen. Das Böse soll durch das Gute ersetzt werden. Am Ende von Epheser 4 wird das auch sehr deutlich:
Wir hören nicht nur auf zu lügen, sondern wir reden die Wahrheit miteinander. Wir hören nicht nur auf zu stehlen, sondern wir geben jetzt gerne an andere weiter, die Bedürfnisse haben.
Wir vermeiden es nicht nur, faule Worte zu reden, sondern wir sind darauf ausgerichtet, andere durch unsere Worte zu ermutigen und zu erbauen. Anstelle von Bitterkeit, Wut und Zorn sollen wir jetzt Güte, Mitleid und Vergebung zeigen.
In dieser Hinsicht können wir auch die Aussage von Paulus anwenden: „Lass dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten“ (Röm 12,21).
Artikelreihe: Gott ist Licht
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