2025-03-17

Hast du Munition dabei?

Verkündet (eig. verkündet als frohe Botschaft) Tag für Tag seine Rettung!“ (Psalm 96,2)

Der Krieg geht in die heiße Phase. Die nächsten Stunden werden zeigen, wer die Schlacht gewinnt. Eine unheimliche Stille liegt in der Luft. Die Soldaten des dritten Bataillons liegen wie an einer Perlenschnur aufgereiht im Schützengraben. Die Müdigkeit ist groß, denn die letzten Kampftage waren heftig. Aber an Schlaf ist jetzt nicht zu denken. Mit dem Fernglas sind bereits die feindlichen Truppen am Horizont zu sehen. Wie eine große, dunkle Wand rollen sie an. In wenigen Minuten sind sie da …  

Fertig machen zum Nahkampf!“, ruft plötzlich der Leutnant. Das Klackern der Maschinengewehre hallt durch den Schützengraben. Auch Hauptmann John schultert seine Waffe. „Oh nein! Das Magazin ist leer!“, schießt es ihm durch den Kopf, als er sein Gewehr checkt. „Schnell nachladen“, denkt er. Seine rechte Hand geht zum Gürtel, um ein neues Magazin herauszulösen. Aber er greift ins Leere. Sein Gürtel ist leer! Panik überkommt ihn. „Hätte ich doch auf meinen Vorgesetzten gehört und einen zweiten Gürtel mitgenommen. Zum Munitionslager schaffe ich es nicht mehr. Die Kameraden rechts und links von mir haben den Graben bereits verlassen und sind ohne mich vorgerückt. Was nun? Gleich ist der Feind da. Das kann nicht gut gehen …“  

Ein Soldat ohne Munition an der Front - das ergibt keinen Sinn. Stell dir David ohne Steinschleuder vor, Ehud ohne Schwert, Schamgar ohne Rinderstachel, Gideon ohne Krüge, Fackeln und Posaunen. Sie alle waren für den Kampf gerüstet! Wie sieht es bei dir aus? Bist du im Alltag für den Kampf um Seelen gerüstet? Hast du z. B. Traktate dabei, wenn du die Wohnung verlässt?  

Im Laufe des Tages ergeben sich viele Möglichkeiten, um unseren Mitmenschen freundlich einen Flyer zu überreichen: z. B. beim Einkaufen, an der Tankstelle, am Rastplatz, im Bus, am Bahnsteig, auf dem Weg in die Tiefgarage, beim Spaziergang, in der Kantine, im Restaurant oder im Aufzug usw. Es wäre doch schade, wenn du bei einer günstigen Gelegenheit ins Leere greifst, weil du es versäumt hast, „Munition“ einzustecken.  

Ein Stapel Flyer nimmt nicht viel Platz weg und lässt sich an verschiedenen Stellen gut verstauen; ob im Auto, in der Hand- oder Jackentasche, im Rucksack, in der Schreibtischschublade oder anderswo. Ist das bei dir der Fall? Führst du „Munition“ mit dir? Natürlich können wir den Herrn Jesus im Alltag auch in Gesprächen bezeugen. Aber manchmal fehlt uns oder unserem Gegenüber die Zeit dazu. Dann ist es gut, wenigstens ein Traktat weitergeben zu können. Gerade dann, wenn wir Menschen treffen, die wir wahrscheinlich nicht wiedersehen werden. Du wirst staunen, wie Gott Begegnungen arrangiert, wenn du so aktiv wirst und dich bereithältst. 

Einmal waren wir mit mehreren Brüdern unterwegs, um für ein paar Tage an verschiedenen Orten auf der Straße zu evangelisieren. Bevor wir nach einem Tageseinsatz unser Nachtquartier bezogen, räumten wir noch schnell unsere Autos um. Während wir die Kisten, Flyer und Bücher sortierten, lief ein Mann an uns vorbei. Kurzerhand erhielt er einen Flyer. Wir räumten weiter um. Es vergingen vielleicht zehn Minuten, da kam er aufgelöst zu uns zurück. Er suchte denjenigen, der ihm den Flyer gegeben hatte. Unbedingt wollte er über das Thema des Flyers - Himmel und Hölle - reden.  

Was war passiert?  

Dieser junge Mann hatte „zufällig“ ein Zimmer in der Unterkunft angemietet, in der auch wir untergebracht waren. Im Zimmer angekommen, begann er sofort mit dem Lesen. Der Inhalt schlug beim ihm so sehr ein, dass er eilig sein Zimmer verließ, um mit demjenigen zu sprechen, von dem er den Flyer bekommen hatte. Ohne diesen Flyer wäre das Gespräch nicht zustande gekommen. So sehr hatte ihn die Botschaft getroffen. Wir alle waren ziemlich beeindruckt, wie Gott das arrangiert hatte. Spätestens im Himmel wird sich zeigen, ob dieser junge Mann, zu dem der Kontakt gehalten werden konnte, zum Glauben durchgebrochen ist.  

A.Sch. / C.Sb. / M.K.


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