Heldenhafter Glaube
„Denn der Feigenbaum wird nicht ausschlagen und der Weinstock keinen Ertrag abwerfen; die Frucht des Ölbaums wird trügen, und die Äcker werden keine Nahrung liefern; die Schafe werden aus den Hürden verschwinden und kein Rind mehr in den Ställen sein. Ich aber will mich im Herrn freuen und frohlocken über den Gott meines Heils!“ (Hab 3,17-18).
Welch abgrundtiefe Not wird hier geschildert, und welch heroischer Glaube kommt in diesen Versen zum Ausdruck! Es ist, als wollte der Prophet sagen: „Selbst wenn ich in eine so große Not kommen sollte, daß ich nicht mehr weiß, wo etwas Eßbares zu finden ist, wenn ich vor einem leeren Haus und einem verwüsteten Feld stände, wenn ich dort, wo einst die Früchte der Güte Gottes reiften, Zeichen des göttlichen Gerichts sähe — auch dann will ich mich im Herrn freuen.“
Diese Worte wären es wert, mit diamantenem Griffel auf einen Felsen geschrieben zu werden. Möchten sie doch durch die Gnade Gottes tief in unser Herz eingegraben werden! Obwohl die Sprache in diesem Text kurz und prägnant ist, sind doch offensichtlich folgende Aussagen darin enthalten:
Am Tage höchster Not würde Habakuk zu Gott fliehen, in der Zeit der Heimsuchung würde er eine heilige Gelassenheit und Gefaßtheit bewahren, ja mitten in allem Unglück würde er sich freuen an seinem Gott und im Vertrauen auf ihn fröhlich ausharren.
Wahrlich, ein heldenhafter Glaube, grenzenloses Vertrauen und unbesiegbare Liebe kommen darin zum Ausdruck.
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