Kühnheit im Glauben
„Und Elia, der Tisbiter, von den Beisassen Gileads, sprach zu Ahab: So wahr der HERR lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe, wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort!“ (1.Kön 17,1)
Gott fordert uns auf, mit Freimütigkeit oder Kühnheit zum Thron der Gnade zu kommen. Er möchte, dass wir nicht halbherzig beten, sondern mit Entschiedenheit und erwartungsvoll vor Ihn treten.
Mit was für einer Kühnheit hat Elia sich vor Ahab gestellt und ihm angekündigt, dass es in den nächsten Jahren nicht regnen wird (s. 1.Kön 17,1)! Er hatte genau dafür gebetet und war völlig davon überzeugt, dass dieses Gebet erhört worden war.
Warum war er sich so sicher? Er wusste, dass sein Gebet in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes war, denn Gott selbst hatte gesagt, dass er den Regen zurückhalten wollte, wenn Sein Volk sich von Ihm abwendet (s. 5.Mo 11,17). Elias Gebet gründete sich auf den geoffenbarten Willen Gottes und hatte das Ziel, dass das Volk durch göttliche Zucht zu Gott zurückkehrt.
Nachdem das Volk schließlich anerkennt, dass der HERR allein Gott ist, sehen wir wieder eine beeindruckende Kühnheit im Glauben Elias. Dieses Mal sagt er zu Ahab: „Geh hinauf, iss und trink, denn es ist ein Rauschen eines gewaltigen Regens“ (1.Kön 18,41).
Warum konnte er das sagen? Weil er Gott wieder beim Wort nahm. Gott hatte Salomo gesagt, dass Er dessen Gebet erhört habe, als der König betete: „Wenn der Himmel verschlossen ist und kein Regen sein wird, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie beten zu diesem Ort hin und bekennen deinen Namen und kehren um von ihrer Sünde, weil du sie demütigst, so höre du im Himmel und vergib die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, dass du ihnen den guten Weg zeigst, auf dem sie wandeln sollen; und gib Regen auf dein Land, das du deinem Volk zum Erbteil gegeben hast“ (1.Kön 8,35.36).
Nachdem Elia Ahab diese kühne Ankündigung macht, beugt er sich zur Erde, legt sein Angesicht zwischen seine Knie und bittet Gott darum, Seine Zusage zu erfüllen. Als nach dem siebten Mal beten eine kleine Wolke am Horizont sichtbar wird, hat Elia keinen Zweifel daran, dass die Antwort Gottes unterwegs ist. Deshalb sagt er wieder kühn zu Ahab: „Spanne an und fahre hinab, dass der Regen dich nicht aufhalte“ (1.Kön 18,44). Der Mann Gottes hatte das feste Vertrauen, dass Gott hält, was Er verspricht. Das hat ihn dazu motiviert, die Zusage Gottes auf den Knien einzufordern.
Kennen wir heute nicht auch einiges von Gottes Zusagen und Seinem Willen? Wissen wir nicht, dass Er ein Heiland-Gott ist, der will, dass Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (s. 1.Tim 2,4)? Wissen wir nicht, dass es Seine Absicht ist, ganze Familien bzw. Häuser zu erretten (s. Apg 16,31)? Klammern wir uns an die Verheissung, dass Er uns erhöhen wird, wenn wir uns unter Seine mächtige Hand demütigen (1.Pet 5,6)?
Mit welcher Kühnheit und welchem Glaubensvertrauen nehmen wir Gott beim Wort und bitten Ihn inständig darum, Seine Absichten in unserem Umfeld Wirklichkeit werden zu lassen?
Durch das Gebet werden wir zu Mitarbeitern Gottes, denn Gott wirkt durch Gebet. Der Beter wird in der Hand Gottes ein Instrument, durch das Gott das ausspricht, was Er selbst tun möchte. Deshalb sind Beter auch diejenigen, die am meisten von Gottes wunderbarem Wirken bewusst erleben, denn sie halten erwartungsvoll Ausschau nach der Antwort auf ihre Gebete!
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