2020-06-22

Leben im Licht der Ewigkeit (7)

„Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als eine lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, was euer vernünftiger Dienst ist.“ (Römer 12,1)

„Er aber spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin, seht nach.“ (Mk 6,38)

Der Herr Jesus fordert Seine Jünger dazu auf, nachzusehen wie viele Brote sie haben. Brote sind Nahrung. Das war das, was die 5000 Männer benötigten, die an diesem Ort waren. Unmöglich konnten die Jünger diese riesigen Bedürfnisse befriedigen. Trotzdem sagt der Herr: „Wie viel Brote habt ihr? Geht hin, seht nach!“

Das möchte ich jetzt mal auf die Gnadengaben anwenden, die Gott uns gegeben hat. Jeder Gläubige hat mindestens eine Gnadengabe empfangen, die zur Auferbauung anderer Gläubiger ist oder eben im Evangelium genutzt werden kann. Die Frage ist: Was für eine Gnadengabe hat Gott dir gegeben? Nutzt du sie im Blick auf die Ewigkeit? Nutzt du sie, um Handel zu treiben? Fachst du sie an und sagst: „Ich möchte das, was Gott mir ganz speziell gegeben hat, gerne mit der Hilfe des Herrn so gut nutzen, wie es irgendwie geht - in Abhängigkeit von ihm.“

Gott möchte das. Deshalb können wir auch wirklich beten und den Herrn bitten und sagen: „Herr, zeige mir doch bitte, was du mir gegeben hast.“ Wenn du das getan hast, dann fang einfach an, dem Herrn zu dienen, dort wo Er dich hingestellt hat. Mach das, was Er dir vor die Füße legt. Dann wirst du irgendwann sehen, was der Herr in besonderer Weise segnet, woran du Freude hast und worin du Frucht siehst.

Es gibt eine ganze Reihe an Gnadengaben. Das ist jetzt nicht das Thema von diesem Artikel, aber wir sollen einander damit dienen (1. Pet. 4,10). In Römer 12 werden einige aufgeführt; in 1. Korinther 12 und Epheser 4 ebenfalls. Bei Gnadengaben geht es nicht immer um die, die im großen Rampenlicht stehen. Paulus macht das ganz deutlich. Es kommt nicht auf die Dinge an, die in der Öffentlichkeit geschehen. Manchmal sind die Dinge, die im Hintergrund geschehen, viel wichtiger. Das ist auch beim menschlichen Körper so. Meine Hand könnte sich niemals bewegen, wenn mein Herz nicht schlagen würde - und das Herz sieht kein Mensch. Genauso sind Gnadengaben, die im Hintergrund ausgeübt werden, unheimlich wichtig für die Gemeinde.

Paulus schreibt in 1. Korinther 12,28 von der Gnadengabe der Hilfeleistungen. Hilfeleistung heißt, dass da jemand ein Bedürfnis sieht und anpackt. Er hat die geistliche Fähigkeit, Bedürfnisse zu sehen und darauf zu antworten. Vielleicht hat Gott dir so eine Gabe gegeben.

Die Gnadengabe der Barmherzigkeit ist auch sehr wichtig. Vielleicht siehst du das Elend von Menschen und das berührt dich in besonderer Weise. Vielleicht berührt es andere nicht so, aber bei dir löst es etwas aus. Du hast den Drang und das Verlangen, darauf zu antworten, darauf einzugehen. Dann lass dich vom Herrn gebrauchen und zeige Barmherzigkeit.

Andere haben vielleicht die Möglichkeit und Freude daran, Gastfreundschaft zu üben. Sie haben da ein besonderes Händchen für. Dann benutze das! Bitte den Herrn, geh ins Gebet und frag Ihn, welche Gnadengabe Er dir anvertraut hat.

Es geht nicht darum, dass wir das jetzt müssen. Das ist nicht der Punkt. Es geht darum, dass wir uns einfach mal im Licht der Ewigkeit die Frage stellen: Was in meinem Leben bringt wirklich Frucht für die Ewigkeit? Was ist das, was bleibenden Wert hat? Was ist das, wodurch ich mir wirklich Schätze im Himmel sammeln kann? Denn je mehr ich das tue, umso wertvoller wird mir der Himmel in gewisser Hinsicht, umso mehr sehne ich mich dahin.

In Apostelgeschichte 4, am Anfang der Christenheit, war die Herrlichkeit Gottes sichtbar. Da hat Gott die Gläubigen wirklich mit großer Gnade und großer Kraft gesegnet. Da lesen wir davon, dass die Leute, die da zusammen waren, selbstlose Menschen waren. Sie haben Dinge miteinander geteilt, Dinge aufgegeben und Opfer gebracht. Wie hat Gott darauf reagiert? Er hat das in ganz gewaltiger Weise gesegnet. Er hat sozusagen den Stempel Seines Segens darauf gesetzt.

Wenn wir wieder mehr dahin kommen würden, dass wir wirklich bereit sind, in unserem Leben Opferbereitschaft zu zeigen, dann werden wir auch wieder mehr vom Wirken Gottes erleben.  

In Prediger 9,10 steht: „Alles, was du zu tun vermagst mit deiner Kraft, das tu; denn es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst.“

Diese Worte stammen von dem weisesten Mann jener Zeit. Er sagt „Das, was in deiner Hand ist, das, wozu du die Kraft hast, es zu tun, das, was in deiner Macht steht, das tue! Denn es kommt die Zeit, da kannst du es nicht mehr.“ Jetzt können wir noch Schätze sammeln für die Ewigkeit. Jetzt können wir Frucht bringen, die in Ewigkeit bleibt. Gott möchte, dass wir uns dazu neu aufmachen.

J.P.S.


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