Mehr Dienst als Gemeinschaft mit dem Herrn?
„Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte und seinem Worte zuhörte“ (Lk 10, 39).
Es ist interessant, wie sich Maria hier verhält. Sie hat dem Herrn ihren Blick, ihr Ohr und ihre ganze Aufmerksamkeit geschenkt. Sie ist völlig von Ihm vereinnahmt und alle Gedanken sind auf Ihn ausgerichtet.
Der Herr sagt, dass das nicht von ihr genommen werden wird. Das bedeutet, dass sie dort in der Gegenwart des Herrn gewachsen und geistlich gereift ist. Geistliches Wachstum in der Gegenwart des Herrn hat Ewigkeitswert. Denn auch in der Ewigkeit werden wir immer tiefer in die Gedanken Gottes eingeführt werden. Wir können hier schon damit anfangen, indem wir uns ganz bewusst für die Gemeinschaft und Ruhe vor dem Herrn Zeit nehmen.
Es ist beeindruckend, was weiter über Maria berichtet wird. Die Schrift zeigt uns dreimal, dass Maria zu den Füßen Jesu gefunden wird:
- Hier in Lukas 10, wo sie Seinem Wort zuhört, um Seine Gedanken besser verstehen zu können.
- In Johannes 11, wo ihr Bruder Lazarus gestorben ist und sie sich zu den Füßen des Herrn niederwirft, um Ihm ihr Herz auszuschütten - ein Bild vom Gebet.
- In Markus 14 bringt Maria genau zur richtigen Zeit ein Opfer für den Herrn und ist bereit, ein fasst komplettes Jahresgehalt auf einen Schlag zu opfern, um dem Herrn zu dienen, und Ihm dadurch eine Freude zu machen. Dort salbt sie Ihn mit einer kostbaren Narde auf Sein Begräbnis hin.
Sie hatte geistliches Verständnis und eine Einsicht darüber, was im Herzen des Herrn wenige Tage vor Seinem Kreuzestod vor sich ging. Für die anderen Jünger war das Verschwendung. Sie hatten kein geistliches Verständnis davon, was sie dort tat und griffen Maria sogar an. Maria überlässt die Sache dem Herrn und Er verteidigt und rechtfertigt sie vor seinen Jüngern.
Zudem stellt Er ihr ein großartiges Zeugnis aus: „Sie hat getan, was sie vermochte“ (Mk 14,8). Sie hat das getan, was in ihrer Macht stand. Der Herr sagt: „Deshalb wird, wo auf immer dieses Evangelium gepredigt wird, auch von dem gesprochen werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis“. (Mk 14,9)
Wenn wir Gott ehren, indem wir Ihm mit Einsicht dienen und auch bereit sind, Opfer für Ihn zu bringen, dann werden wir unseren Lohn nicht verlieren. Der Herr Jesus hat in Johannes 12,26 gesagt: „Wenn mir jemand dient, dann wird der Vater ihn ehren“.
Aber das fängt in der Gemeinschaft mit dem Herrn an. Der Dienst geht immer aus der Gemeinschaft mit dem Herrn hervor. Wenn du vielleicht feststellst, dass du darin versagt hast, dass du irgendwann angefangen hast, mehr zu dienen als zu beten und in Ruhe vor dem Herrn aufzutanken, dann ist jetzt die Gelegenheit, das aufrichtig vor dem Herrn zu prüfen und auch zu korrigieren. Dann wird dein Dienst gesegneter und kraftvoller sein.
David, der Mann nach dem Herzen Gottes, war auf eine Sache ausgerichtet: „Eins habe ich von dem HERRN erbeten, nach diesem will ich trachten: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit des HERRN und nach ihm zu forschen in seinem Tempel“ (Ps 27,40).
Das war ein Mann, der die Prioritäten richtig gesetzt hat. Wir sollten uns die Frage stellen: Ist uns die Gemeinschaft mit dem Herrn mehr wert, als unser Dienst für Ihn?
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