2024-07-13

„Mein Sohn, doch nicht ins Ausland?“

„Geht hin in die ganze Welt.“ (Markus 16,15)

Von Grönland bis zu den Falklandinseln, von Alaska bis Südafrika, von Russland bis Neuseeland - die ganze Erde soll von Jesus Christus hören.

Traurigerweise hören solche, die wie Paulus dorthin gehen wollen, „wo Christus [nicht] genannt worden ist“ (Röm 15,20), manchmal gut gemeinte Ratschläge von Verwandten oder Glaubensgeschwistern wie die folgenden: „Warum denn ins Ausland? Ist die Zeit der Mission nicht vorbei? Brauchen deine Nachbarn nicht auch das Evangelium? Was ist mit deinem Heimatland?“

Es ist absolut biblisch, dass dein erstes Missionsfeld deine direkte Umgebung ist, deine Nachbarschaft, deine Schule, deine Arbeitsstelle, deine Familie, dein Freundeskreis. Das sagte der Herr auch zu dem ehemals Besessenen: „Kehre in dein Haus zurück und erzähle, wie viel Gott an dir getan hat“ (Lk 8,39). Doch das muss nicht für jeden so bleiben.

Der Missionar Jim Elliot schreibt dazu: „Du fragst, warum man sich ein Arbeitsfeld in fernen Ländern sucht, wo doch bei uns zu Hause junge Menschen draufgehen. Weil die jungen Leute in den Staaten tausenderlei Möglichkeiten haben, zu studieren und verstehen zu lernen, und die Indianer überhaupt keine. Damit sie begriffen, was ‚kreuzigen‘ bedeutet, musste ich ein Kreuz aus zwei Baumstämmen machen und mich drauflegen. Wenn hier eine derartige Unwissenheit besteht und bei uns zu Hause so viel Erkenntnis und Gelegenheit zum Lernen, dann frage ich mich nicht mehr, warum mich Gott hierher gesandt hat.

Die wehleidige Jugend in den Staaten wird am ‚Jüngsten Tage‘ aufwachen und sich zu einem schlimmeren Geschick verurteilt sehen als die dämonenfürchtigen Indianer, weil sie die Bibel hatte, aber kein Interesse dafür aufbrachte, während die Indianer nicht einmal davon gehört hatten, dass man lesen oder schreiben kann.“

Der Herr Jesus selbst gab seinen Jüngern immer größer werdende Wirkungskreise vor: „Ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Beides ist gut und richtig - und wir wollen das tun, was der Herr uns persönlich zeigt.

A.Sch. / C.Sb. / M.K.


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