Nachgedacht – wo ist mein Herz?
Wo ist mein Herz? Die Frage ist einfach zu beantworten! Der Heiland selbst gibt die Antwort: „Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ (Mt 6,21). Ich muss also die Frage anders stellen. Ich muss mich nicht fragen, wo mein Herz ist, sondern wo mein Schatz ist.
Ein Schatz ist wertvoll. Nicht unbedingt objektiv wertvoll. Ob etwas ein Schatz ist oder nicht, liegt im Auge des Betrachters, darin welchen Wert eine Person einer Sache gibt. Kinder sammeln Schätze. Manchmal kommt mein Kleiner und zeigt mir seinen Schatz. Ich denke: „Naja, wirklich wertvoll ist das nicht.“ Für meinen Kleinen ist das aber ein Schatz. Er hebt ihn auf, geht vorsichtig damit um, sieht ihn sich immer wieder an.
Das, was mir im Leben wertvoll ist, worum sich meine Gedanken drehen, wo ich Energie investiere, das ist mein Schatz. Und das kann am Ende alles sein. Geld, Sicherheit, Urlaube, Stars, meine Familie, Sport, Kultur, mein Dienst für Gott, die Gemeinde... Die Liste lässt sich beliebig erweitern.
Einmal kam ein Mann zu dem Herrn. Ehrerbietig fällt er auf seine Knie. „Guter Lehrer, was soll ich tun, um ewiges Leben zu erben?“ Nachzulesen in Markus 10. Im Laufe des Gesprächs wird deutlich, dass hier ein ganz hervorragender Mensch vor dem Heiland steht. Alle Gebote, die auf das menschliche Zusammenleben abzielen, hat er gehalten! Von seiner Jugend an. Was für ein Prachtkerl! Der Heiland sieht ihn an. Dabei schaut Er nicht nur in seine Augen, sondern auch in sein Herz. Er liebt diesen Mann! Und Er möchte ihm helfen.
Der Heiland kommt auf das Kernproblem des Mannes zu sprechen. Dieser Mann war nämlich ein reicher Mann. Das allein war aber nicht das Problem. Das Problem war, dass sein Reichtum sein Schatz war! „Geh hin, verkaufe, was du hast und gib es den Armen“. Treffer! Genau ins Schwarze. Traurig geht der Mann weg. Seinen Schatz aufgeben? Unmöglich! Dabei hatte der Heiland ihm gesagt, dass er stattdessen einen Schatz im Himmel haben würde.
Traurige Geschichte. Vielleicht auch ein Teil meiner Geschichte. Meinen Schatz hier auf der Erde loszulassen scheint mir manchmal ebenso unmöglich. Dabei fordert mich der Heiland dazu auf. Nicht auf der Erde soll ich Schätze sammeln, sondern im Himmel (Mt.6). Der Vorteil: Im Gegensatz zu allen Schätzen auf der Erde wäre mein Schatz absolut sicher!
Für jeden Menschen, der sich bekehrt hat, gibt es einen Schatz im Himmel. Dieser Schatz ist der Heiland selbst. Allerdings kann es sein, dass sich im Lauf des Lebens die individuelle Wertigkeit des Schatzes verschiebt. Dinge auf der Erde bedeuten mir plötzlich mehr als Er! Mein Herz ist dann nicht mehr bei Ihm.
Dabei ist Sein Herz immer bei mir! Ich bin sein Schatz! In Matthäus 13 erzählt der Herr eine Geschichte von einem Menschen, der einen Schatz in einem Acker gefunden hat. Dieser Schatz ist ihm so wertvoll, dass er hingeht und alles verkauft was er hat. Dann kauft er den Acker um diesen Schatz zu besitzen. Diese Geschichte ist ein Gleichnis. Der Herr selbst ist dieser Mann. Er hat einen Schatz gefunden - die Versammlung. Jeder einzelne ist ein Teil dieses Schatzes. Er ist dabei nicht nur hingegangen und hat alles verkauft, was Er hatte (Phil.2,6), sondern hat SICH SELBST gegeben um diesen Schatz zu besitzen.
Ich bedeute Ihm viel! Bei Ihm verschiebt sich die Wertigkeit des Schatzes nicht. Sein Herz ist und bleibt bei mir. Darüber staune ich. Es bewegt mein Herz und ich denke diesen Liedvers:
Mein Jesu, Du bist meine Freude,
mein Gold, mein Schatz, mein schönstes Bild.
Nur Du bist meine Lust und Weide
und was mein Herz auf ewig stillt.
Das soll wahr sein in meinem Leben. Gott allein kann mir helfen, dass Sein wunderbarer Sohn mein einziger und wahrer Schatz ist!
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