2024-10-20

Ruhe im Sturm - Wie man zu einem Überwinder wird

„Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? ... Ich habe euch gesagt, dass ich es bin; wenn ihr nun mich sucht, so lasst diese gehen! ... Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trin­ken?" (Joh 18,4.8.11)

Der Sohn Gottes hatte öfter zu Seinen Jüngern gesagt, dass die Menschen Ihn misshandeln und kreuzigen würden. Jetzt war die Zeit der Erfüllung gekommen. Es ist beeindruckend, welche Ruhe Er in dem Moment ausstrahlte, als Er überlie­fert und gefangen genommen wurde. Mit großartiger Würde begegnete Er Judas, den Soldaten, den Volksmengen und den Hohenpriestern! Welch eine Majestät und welch ein heiliger Mut, verbunden mit einfältiger Abhängigkeit von Seinem Vater im Himmel.

Wie war das möglich? Wie ist der große Kontrast zu der Szene in Gethsemane zu erklären, wo Er nur wenige Minu­ten vorher bestürzt und beängstigt, mit starkem Geschrei und Tränen, auf Seinem Angesicht gelegen hatte? In der Antwort auf diese Frage liegt auch das Geheimnis unseres Friedens und geistlicher Kraft:

Bevor die Versuchung kam, ging Er im Gebet, in Gemein­schaft mit Seinem Vater, im Geist durch alles hindurch, was wie ein Berg vor Ihm stand. Als die Zeit dann kam, war Er vollkommen darauf vorbereitet. Die Versuchung hatte keine Macht über Ihn, denn der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, bewahrte Sein Herz (s. Phil 4,7).

Welch ein Kontrast zu Petrus, der schlief, anstatt zu beten! Als dann plötzlich die Soldaten kamen, zog er das Schwert und versuchte, ihnen mit fleischlichen Mitteln zu begegnen. Wie oft verhalten wir uns ganz genauso!

Der Herr dagegen hatte bereits in Gethsemane im Gebet den Kelch aus der Hand des Vaters angenommen. Jetzt ver­teidigte Er sich nicht, weil Er die Hand Gottes in den Um­ständen sah. Im Gegenteil: Er überwand das Böse mit dem Guten und heilte das abgeschlagene Ohr Seines Feindes (s. Lk 22,51). Schließlich ging Er als der große Überwinder, „sein Kreuz tragend, ... hinaus zu der Stätte, ... wo sie ihn kreu­zigten“ (Joh 19,17.18). Er hat wahrhaftig die Welt überwun­den (s. Joh 16,33)!

J.P.S.


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