2019-01-29

Sand im Getriebe des Lebens

„Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Mund.“ (Kolosser 3,8)

Eine wichtige Sache, die wir tun müssen, um geistliche Frische zu bewahren, ist uns zu entschließen, jedem zu vergeben, der uns verletzt, und uns zu weigern, Bitterkeit zu hegen. Bittere Menschen werden schwermütig.

Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg verkündete ein gläubiger japanischer Junge bei einem öffentlichen Redewettbewerb sein Thema: „Die Heiligkeit der Arbeit“. Einige belächelten seine Wahl, doch als sie seine Geschichte hörten, verwandelte sich ihr Lächeln in Tränen. Seine Eltern und sein Zuhause wurden durch die Explosion der Atombombe in Nagasaki niedergebrannt. Er war das älteste von drei überlebenden Geschwistern, und gemeinsam knieten sie in den Trümmern ihres Hauses nieder und beteten darum zu wissen, was sie tun sollten. Einer von ihnen sagte: „Ich weiß es - wir können arbeiten.“ So begannen sie zu arbeiten, indem sie Holzbretter und Blechstücke sammelten, und schon bald hatten sie eine kleine Hütte, in der sie leben konnten. Sie hätten ihre Bitterkeit nähren und schwermütig werden können - stattdessen vergaben sie, vergaßen und machten sich an die Arbeit.

Niemand, der geistliche Frische bewahren möchte, kann es sich leisten, Bitterkeit zu hegen. Sie wird sowohl den Geist als auch den Körper vergiften. Wie es einmal ein Arzt ausdrückte: „Bittere Menschen … stehen mit der gesamten physischen und mentalen Umwelt auf Kriegsfuß, statt mit ihr in Frieden zu sein.“ Walter Alvarez, ein Hausarzt und Seelsorger, sagte: „Ich sage Patienten häufig, dass sie es sich nicht leisten können, Bitterkeit oder Hass aufrechtzuerhalten. Solche Dinge können sie krank machen und sie erschöpfen. Ich habe einmal mit angesehen, wie ein Mann sich selbst Stück für Stück umbrachte, einfach indem er an nichts anderes dachte als an seinen Hass gegenüber einem Verwandten, der ihn verklagt hatte. Innerhalb von ein oder zwei Jahren war er tot.“ Bitterkeit oder Unmut sind Sand im Getriebe des Lebens.

S.H.


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