Sei fleißig!
„Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da der Pflüger an den Schnitter und der Traubentreter an den Sämann reichen wird; und die Berge werden träufeln von Most, und alle Hügel werden zerfließen.“ (Amos 9,13)
Alle Diener Jesu haben ebensogut in widrigen wie in gesegneten Zeiten das Evangelium zu verkündigen. Wir dürfen nicht meinen, wenn Gott den Tau vorenthält, so brauchten wir nicht mehr zu pflügen. Wir dürfen uns nicht einbilden, dass, wenn unfruchtbare Zeiten kommen, wir deswegen aufhören sollen zu säen.
Wir haben unsere Arbeit zu tun, ohne auf den Erfolg zu achten. Wenn wir die Saat ausstreuen, und die Vögel des Himmels verzehren sie, so haben wir getan, was wir zu tun schuldig waren, auch wenn die Vögel den Samen fressen.
In diesen Tagen haben wir eine bessere Aussicht auf Erfolg als sonst, und darum sollten wir unsere Arbeit umso fleißiger tun.
Wenn ein Kaufmann in einem kleinen Eckladen sein Geschäft eröffnet, so wartet er erst eine Zeitlang ab, ob Kunden kommen. Danach stellt er fest, dass er etwas verdient. Was tut er nun? Er erweitert sein Geschäft und stellt Lehrlinge ein.
So gibt es auch für uns heute gute Möglichkeiten. Es kann etwas Tüchtiges für die Sache Christi getan werden. Da, wo ihr bisher ein geringes Kapital, geringe Mühe und geringe Ausstattung aufgewendet habt, da steckt mehr hinein, denn es wird hundert Prozent eintragen.
Wenn ein Pächter wüsste, dass ein Fehljahr käme, so würde er vielleicht nur einen oder zwei Äcker bepflanzen; aber wenn ihm ein Prophet verheißen könnte: „Pächter, es wird nächstes Jahr eine unerhörte Ernte geben“, so würde er sämtliche Wiesen umpflügen und jeden Flecken Land besäen.
Handelt ebenso, denn es kommt eine erstaunliche Ernte. Wollt ihr die Menschen aus Mangel an Eifer zugrunde gehen lassen? Wenn Segenszeiten vorhanden sind und nicht jeder Mann unter uns die Hand an den Pflug legt, so verdienen wir wahrlich die schlimmste Seelendürre, die uns je befallen kann.
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