Und wenn du die ganze Welt bekehren wolltest…
„Als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht.“ (Apostelgeschichte 16,7)
Unser verkehrter Wille darf nicht geschehen, aber unser guter Wille, der es wohl meint, muss auch nicht geschehen. So war der Wille Davids, den Tempel zu bauen, gut, weil er den Tempel für Gott bauen wollte. Und Gott lobte ihn dafür — doch wollte Gott nicht, dass es damals geschah.
Wenn du die ganze Welt bekehren, Tote auferwecken, Kranke heilen, ja, sogar dich selbst und alle Menschen in den Himmel bringen und alle biblischen Wunder vollbringen wolltest, dann dürftest du doch nichts davon wollen, es sei denn, du unterwirfst deinen Willen dem Ratschluss Gottes und machst dich zu nichts.
Darum musst du bitten: »Mein lieber Herr und Gott, dies und das scheint mir gut und nach Deinem Willen zu sein; gefällt es Dir, so geschehe es, gefällt es Dir nicht, so geschehe es nicht.«
Gott zerbricht sehr oft den guten Willen Seiner Heiligen, damit sie lernen, dass ihr Wille — so gut er sein mag — unermesslich viel geringer ist als Gottes Wille.
Darum muss auch ein solcher geringer Wille zu Recht vor dem allerhöchsten und unbegreiflich guten Willen Gottes weichen und zu nichts werden.
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