2024-06-21

Unterlassene Hilfeleistung

„Wir tun nicht recht. Dies ist ein Tag froher Botschaft; schweigen wir und warten, so wird uns Schuld treffen.“ (2. Könige 7,9)

Die Bibel gibt uns bewegende Beispiele, wie die klare Aussage der Aussätzigen im obigen Bibelvers! Gerade hatten sie als Einzige herausgefunden, dass die Belagerung ihrer Heimatstadt abgebrochen wurde, und waren dabei, sich an den zurückgelassenen Gütern zu bedienen.

Dann wird ihnen bewusst, dass in diesem Moment die Menschen der Stadt verhungern und nichts wissen von ihrem Glück, vor dem Tod gerettet werden zu können. Von ihrem Gewissen getrieben, gehen sie in ihre Stadt zurück und verkündigen die Frohe Botschaft.

Eine weitere eindrückliche Bibelstelle ist Hesekiel 3,18: „Wenn ich zum Gottlosen spreche: Du musst sterben!, und du warnst ihn nicht und redest nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, der Gottlose, wegen seiner Ungerechtigkeit sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.“

Sprechen diese Bibelstellen auch zu dir? Hast du ungläubige Kollegen, Schulkameraden, Nachbarn, Freunde, die dich nach ihrer Bekehrung vorwurfsvoll fragen könnten: „Warum hast du mir nie erzählt, dass ich in Todesgefahr schwebe und geradewegs auf dem Weg in die Hölle bin?“ Vielleicht sagst du: „Ich möchte aber keinen Freund verlieren!“

Lass uns mit einer Frage antworten, deren Antwort wir dir überlassen: Was für eine Freundschaft ist das, wenn der eine errettet wird, während der andere verloren geht und für immer von seinem Freund getrennt ist? Machen wir uns der unterlassenen Hilfeleistung schuldig, weil wir Menschen nicht vor ihrem drohenden Untergang warnen?

General Georg von Viebahn erzählt dazu ein bewegendes Erlebnis: „In den Aufzeichnungen eines gesegneten Dieners Gottes findet sich Folgendes: Er kam zum Begräbnis eines jungen Mädchens, das ganz unerwartet gestorben war. Beim Eintritt in das Trauerhaus traf er mit dem gläubigen Pastor zusammen, der nahe Beziehungen mit dieser Familie hatte.

Er fragte ihn: ‚War Mary eine wahre Christin?‘ Zu seinem Erstaunen sah er einen schmerzlichen Zug auf dem Gesicht des Angeredeten, der antwortete: ‚Vor drei Wochen fühlte ich einen starken Antrieb, mit ihr zu reden; aber ich tat es nicht, und nun weiß ich nicht, was ich ihnen sagen soll.‘

Einen Augenblick später kam die Schullehrerin der Verstorbenen; der Fragesteller wendete sich an diese mit denselben Worten: ‚War Mary eine wahre Christin?‘ Tränen schossen in die Augen der Angeredeten, und sie erwiderte: ‚Vor zwei Wochen war es mir, als ob eine Stimme mir sagte: ‚Sprich mit Mary!‘, und ich wusste, was das bedeutete. Ich wollte auch sprechen, aber ich tat es nicht und jetzt weiß ich nicht, wie es mit ihr stand.‘

Tief bewegt ging der Diener Gottes auf die Mutter der Verstorbenen zu und fragte leise: ‚Nicht wahr, Mary war ein gläubiges Mädchen?‘ Tränen strömten aus den Augen der Mutter, und sie rief schluchzend: ‚Vor einer Woche mahnte mich eine innere Stimme: ‚Sprich mit Mary!‘ Ich dachte immer daran, aber ich versäumte es zur rechten Zeit und Sie wissen, wie unerwartet schnell sie abgerufen wurde - jetzt weiß ich es nicht!‘“

Gott wollte Mary, die so kurz vor dem Übergang in die Ewigkeit stand, durch drei verschiedene Personen vorwarnen und auf die Ewigkeit vorbereiten - keiner der Angesprochenen war dazu bereit. Bist du es?

A.Sch. / C.Sb. / M.K.


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