2024-09-03

Vorwärts!

„... um noch überströmender das Evangelium weiter über euch hinaus zu verkündigen.“ (2. Kor 10,16)

Diese Worte verdeutlichen nicht nur die Großherzigkeit des selbstverleugnenden und hingebungsvollen Apostels, sondern sind auch ein gutes Vorbild für den Evangelisten in jedem Zeitalter. Das Evangelium ist ein Reisender, und der Prediger des Evangeliums muss ebenfalls ein Reisender sein.

Der gottbefähigte und gottgesandte Evangelist wird sein Auge auf „die Welt“ richten. Er wird in seinen wohlwollenden Plan die ganze menschliche Familie einbeziehen. Von Haus zu Haus, von Straße zu Straße, von Stadt zu Stadt, von Provinz zu Provinz, von Königreich zu Königreich, von Kontinent zu Kontinent, von Pol zu Pol. Das ist die Reichweite der „Guten Nachricht“ und ihres Verkünders. „Die jenseitigen Regionen“ müssen immer das große Motto des Evangeliums sein. „Vorwärts“ ist der Leitspruch eines jeden wahren Evangelisten. Lasst die Hirten bei den Herden bleiben; aber lasst die Evangelisten sich hin und her begeben, um die Schafe zu sammeln.

Ich glaube, dass der Christ, der keinen evangelistischen Geist pflegt und an den Tag legt, sich in einem beklagenswerten Zustand befindet. Ich glaube auch, dass die Gemeinde, die keinen evangelistischen Geist pflegt und an den Tag legt, sich in einem toten Zustand befindet. Eines der wahrsten Zeichen für geistliches Wachstum und Gedeihen, sei es bei einem Einzelnen oder in einer Gemeinde, ist die ernsthafte Sorge um die Bekehrung von Seelen. Es ist schwer zu glauben, dass „das Wort Christi“ in jemandem „reichlich wohnt“, der nicht irgendeine Anstrengung unternimmt, dieses Wort seinen Mitsündern mitzuteilen.

Es kommt nicht darauf an, wie groß das Bemühen ist; es kann darin bestehen, einem Freund ein paar Worte ins Ohr zu sagen, ein Traktat zu verteilen, einen Brief zu schreiben, ein Gebet zu sprechen. Aber eines ist sicher, nämlich dass ein gesunder, kräftiger Christ ein evangelistischer Christ ist - ein Verkünder der Guten Nachricht - einer, dessen Sympathien, Wünsche und Energien immer in Richtung „jenseitiger Regionen“ gehen. „Lasst uns woandershin gehen in die nächsten Ortschaften, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich ausgegangen“ (Mk 1,38). Das war die Sprache des göttlichen Evangelisten.

C.H.M.


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