2019-10-04

Wahrhaftig oder Fake?

„Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und erging zu dem ersten und sprach: Sohn, mache dich auf und arbeite heute in meinem Weinberg! ... Als aber der Vater zu dem andern dasselbe sagte, antwortete dieser und sprach: Ja, Herr! - und ging nicht.“ (Matthäus 21,28-29)

Lieber Leser, der du Gottes Stimme schon viele Jahre hörst, du hast dem großen Gott gesagt: „Ich gehe“, aber du gingst nicht. Lass mich ein Bild von dir malen: Du hast regelmäßig den Gottesdienst besucht und würdest davor zurückschrecken, in irgendeiner Weise den Sonntag zu entheiligen. Äußerlich hast du gesagt: „Ja, ich gehe.“ Wenn ein Lied angegeben wird, stehst du auf und singst, aber es kommt nicht aus dem Herzen. Wenn gesagt wird: „Lasst uns beten!“, so neigst du dein Haupt, aber du betest in Wahrheit gar nicht mit Du sagst höflich und freundlich: „Ja, ich gehe“, aber du gehst nicht. Du hast nichts gegen das Evangelium einzuwenden. Wenn ich irgendeine Lehre erwähne, so erwiderst du: „Ja, das ist wahr; ich glaube es.“ Aber dein Herz ist nicht davon erfasst. Dein „Glaube“ an das Evangelium hat dein Herz nicht ergriffen, denn wenn es so wäre, würde er sich auch auswirken.

Wenn jemand sagt: „Ich glaube, mein Haus steht in Flammen“, legt sich aber ins Bett und schläft ein, so hat es nicht den Anschein, dass er wirklich glaubt; denn wenn das Haus in Flammen steht, eilt man schnell hinaus.

Wenn du wirklich glauben würdest, dass es eine Hölle gibt und auch einen Himmel, würdest du ganz anders handeln als jetzt.

Vielleicht sagst du sehr überzeugend und ernsthaft: „Ich gehe.“ Du ziehst dich in dein Zimmer zurück und betest, so dass jeder glaubt, dass es mit dir zur Bekehrung kommt. Aber es war nichts als eine Gefühlsbewegung, die wie die Morgenwolke und der Morgentau verschwindet. Du bist wie ein mit Schnee bedeckter Komposthaufen; solange der Schnee darauf liegt, erscheint er rein und weiß, aber wenn der Schnee geschmolzen ist, tritt der Dreck zutage.

Möge der Herr dich an diesem Tage heimbringen. Möge Gott schenken, dass du sprichst: „Durch die Gnade Gottes will ich nicht länger nur ein Namenschrist sein. Ich will mich den liebenden Händen übergeben, die für mich geblutet haben, und von heute an Jesus nachfolgen.“

C.H.S.


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